Deutsche Chemiebranche trotzt Konjunktursorgen

Manager setzen auf Nachhaltigkeit

14.10.2011 - Deutschland

Allen Konjunktursorgen zum Trotz: Die Stimmung in der deutschen Chemiebranche hat einen weiteren Höchststand erreicht: 91% der deutschen Chemiemanager bewerten die Standortbedingungen in Deutschland weiterhin als „gut“ oder „eher gut“. Das geht aus dem aktuellen CHEMonitor hervor, dem Trendbarometer von CHEManager und der Strategie- und Organisationsberatung Camelot Management Consultants, für den rund 300 Top-Entscheider der deutschen Chemieindustrie befragt wurden. Schwerpunktthema war diesmal Nachhaltigkeit. Die Unternehmen betrachten Energie (43%), Umwelt- und Klimaschutz (42%) sowie Bevölkerung (40%) als wichtigste Mega-Trends, die ihr Geschäft dauerhaft verändern werden. Im Bereich nachhaltige Produktentwicklung steht Energieeffizienz klar im Fokus. Zwar verfügt fast die Hälfte über ein Nachhaltigkeitsmanagement, dennoch veröffentlicht weniger als ein Drittel einen Nachhaltigkeitsbericht - und nur noch 14% nehmen an einem unternehmensübergreifenden Nachhaltigkeits-Ranking teil.

„Die deutsche Chemieindustrie spürt noch keinen konjunkturellen Einbruch – im Gegenteil: Die Stimmung in der chemischen Industrie hat sich sogar noch weiter verbessert und schon wieder einen Höchststand erreicht“, erläutert Dr. Josef Packowski, Managing Partner von Camelot Management Consultants. „Allerdings zeichnet sich am Horizont bereits ein Ende der Rekordjagd ab.“ Mit 31% rechnen deutlich mehr Manager als noch zu Jahresbeginn (24%) damit, dass sich die Standortbedingungen in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern werden.

Wichtigste Megatrends: Energie sowie Umwelt- und Klimaschutz

Um nachhaltig zu wirtschaften und dabei zu wachsen, richten immer mehr Chemieunternehmen ihre Unternehmens- und Innovationsstrategie an sogenannten Megatrends aus. Energie, Umwelt- und Klimaschutz sowie Bevölkerung sehen die Befragten hier als die wichtigsten Bereiche.

Chemieunternehmen setzen auf nachhaltige Produkte

Bei der nachhaltigen Produktentwicklung liegt der Fokus klar auf energieeffizienten Produktionsverfahren (63%). Bei Großkonzernen mit mehr als 1 Mrd. € Umsatz liegt der Anteil gar bei 100%. Mehr als 80% von ihnen analysieren außerdem ihre CO2-Bilanz. Während insgesamt 44% aller befragten Unternehmen über ein Nachhaltigkeitsmanagement verfügen, das meist dem Vorstand oder der Geschäftsführung untersteht, veröffentlichen nur 27% einen Nachhaltigkeitsbericht und nur noch 14% nehmen an einem unternehmensübergreifenden Nachhaltigkeits-Ranking teil. Den Nutzen einer nachhaltigen Unternehmensstrategie sehen Chemiemanager vor allem darin, ihre eigene Wirtschaftlichkeit zu steigern, soziale Verantwortung zu übernehmen und Kundenbindungen zu festigen. Camelot-Chemieexperte Dr. Sven Mandewirth: „Der Nutzen einer nachhaltigen Innovationsstrategie wird dagegen oft noch unterschätzt. Denn nachhaltiges Wachstum benötigt innovative Ideen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Veränderung der Rohstoffbasis bis hin zur Rückführung der Endprodukte in die Wiederverwertung.“

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