Chemie in Rheinland-Pfalz behauptet sich

Nachfrageschwächen für 2013 absehbar

12.11.2012 - Deutschland

Der Umsatz des größten Wirtschaftszweiges in Rheinland-Pfalz wird 2012 gegenüber 2011 voraussichtlich wachsen. Die Gewinne fallen wegen steigender Rohstoff- und Energiekosten aber geringer aus. Für die kommenden Monate rechnen die Chemieunternehmen mit einem stagnierenden Inlandsgeschäft und Nachfrageschwächen in den Abnehmerbranchen.

"Noch machen unsere Mitgliedsunternehmen gute Geschäfte, aber wir bewegen uns in einem schwierigen Umfeld mit hohen Risiken", sagte Hans-Carsten Hansen, Vorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz.

Zwischen Januar und August 2012 verzeichnete die Chemie in Rheinland-Pfalz einen Umsatz von 19,3 Milliarden Euro und damit ein Umsatzplus von 7,6 Prozent. Getragen wurde das Wachstum maßgeblich vom Auslandsgeschäft. Die Inlandsumsätze waren im Verlaufe des Jahres hingegen rückläufig. Hansen machte auch klar, dass aufgrund steigender Kosten die Erträge nicht im gleichen Maße wie der Umsatz gestiegen sind. In einer internen Befragung gaben 40 Prozent der Mitgliedsunternehmen an, bereits einen konkreten negativen Einfluss derEurokriseauf ihr Geschäft zu spüren.

Trendumfrage zeigt keine Dynamik für 2012 "Wir sehen in diesem Jahr ganz deutlich, dass die Schere zwischen Umsatz und Produktion weit auseinandergeht: Dem Umsatzplus steht ein Minus in der Produktion von vier Prozent gegenüber", so Hansen. So konnten einige Unternehmen im Ausland von Währungseffekten profitieren, andere konnten gestiegene Rohstoffpreise am Markt weitergeben. Ein echtes Nachfragewachstum gibt es aber nicht. Dies zeigt sich auch am Index der Auftragseingänge, der von Januar (83,9) bis August (76,0) spürbar gesunken ist. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Betrieben wieder. Mit der aktuellen Auftragslage sind rund sechs von zehn der befragten Unternehmen unzufrieden. Insgesamt wird für 2012 keine Dynamik erwartet.

Wachsende Beschäftigung

uch wenn sich die wirtschaftlichen Aussichten weltweit nicht verbessert haben - auf die Beschäftigtenzahlen hat sich das noch nicht ausgewirkt. Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der Mitarbeiter in der rheinland-pfälzischen chemischenIndustrieum 3,4 Prozent. Ende August waren 44.828 Menschen in der Chemie beschäftigt. Gut 70 Prozent der befragten Betriebe gaben in der Konjunkturumfrage an, den Personalbestand auch im nächsten Jahr halten oder ausbauen zu wollen.

Stagnierendes Inlandsgeschäft und Nachfrageschwächen in 2013 "Gegen Ende des Jahres bauen die Abnehmer der chemischen Industrie in der Regel ihre Lager ab. Daher rechnen wir nicht damit, dass die Aufträge in den nächsten Monaten noch stark nach oben gehen werden", so Hansen. Für das kommende Jahr gehen die Chemieverbände weiter von einer verhaltenen Nachfrageentwicklung aus. Viele Industrieunternehmen werden aufgrund der unsicheren Weltwirtschaft ihre Lagerbestände knapp halten und die eigene Produktion drosseln. Das bekommt die Chemie als Hersteller von Vorleistungsgütern besonders zu spüren. Dies bedeutet, dass wir mit einem schwachen Wachstum des Inlandsgeschäftes rechnen müssen. Auch das Europageschäft wird 2013 für die Chemiebetriebe wenig Dynamik haben. Der Export wird dennoch eine wichtige Säule der Geschäfte bleiben.

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