KIT-Experten zum Thema Fracking
In den USA wird zur Erdgasförderung im großen Maßstab auf die Technologie Fracking zurückgegriffen. Von den resultierenden günstigen Erdgaspreisen profitiert die Wirtschaft weltweit. Gleichzeitig rücken Risiken für die Umwelt in den USA zunehmend in den Mittelpunkt. Auch in Deutschland ist die Diskussion über Kosten und Nutzen entbrannt. An den geologischen Mechanismen und Auswirkungen des Frackings forschen Experten am KIT seit vielen Jahren.
„Fracking, egal ob zur Erdgasförderung oder in der Geothermie eingesetzt, stellt ein komplexes Forschungsfeld dar“, erklärt Thomas Kohl. Zum Schutz der Umwelt gilt es eine Menge Wechselwirkungen zu beachten und abzuschätzen. Ein Ziel der Forschungen ist es, Umwelteinflüsse, zum Beispiel Grundwasserverschmutzung oder Mikroerdbeben, soweit wie möglich zu vermeiden. Dazu analysieren Kohl und seine Kollegen unter anderem Spannungsfelder und die Rissausbreitung im Gestein bis hinab zu 5 Kilometer Tiefe.
Als Wissenschaftler untersucht Kohl nachhaltige Systeme, um Umweltauswirkungen der neuen Techniken zu beschreiben und ihre Risiken quantitativ zu erfassen. Dazu wertet er etwa Daten aus dem Geothermie-Forschungsprojekt im elsässischen Soultz-sous-Forêts und dem Geothermiekraftwerk in Bruchsal bei Karlsruhe aus und erstellt daraus Modelle, die zur Bewertung genutzt werden können. In einem zum Untergrund-Technikum GeoLaB umgewidmeten stillgelegten Bergwerk im Schwarzwald plant Kohl die Vorgänge bei der hydraulischen Stimulation im Gesteinskörper experimentell zu messen und besser zu verstehen.
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