Aus Flüssigkeiten werden Pulver
Ungeahnte Einsatzmöglichkeiten eröffnen zwei neue Verfahren des Bochumer Lehrstuhls für Verfahrenstechnische Transportprozesse in Kooperation mit den Universitäten Erlangen und Maribor sowie Industriepartnern. Durch den Einsatz von Gas unter hohen Drücken ist es gelungen, aus Flüssigkeiten rieselfähige Pulver herzustellen. In einem druckfesten Stahlbehälter wird die zu pulverisierende Flüssigkeit mit Kohlendioxid versetzt und dann sehr schnell entspannt. Dadurch wird die Flüssigkeit in feine Tröpfchen zerrissen – ein Spray entsteht. Dem Sprühstrahl aus Gas und Tröpfchen mischen die Ingenieure einen Trägerstoff bei, an den sich die Tropfen anlagern. Die Tropfen verkleben die Körnchen des Trägerstoffs. Dadurch ist die Beladung mit Flüssigkeit besonders hoch. Bis zu 80 Prozent Flüssigkeit enthält ein solches rieselfähiges Pulver, das die Forscher daher „Concentrated Powder Form“ genannt haben. Durch den Einsatz verschiedener Trägerstoffe kann man die Eigenschaften eines Pulvers maßschneidern. Mit diesem Verfahren lassen sich Lebensmittel besser lagern und vermischen als in flüssiger Form. Ganz ähnlich funktioniert das PGSS-Verfahren (Particles from Gas Saturated Solutions) für die Pulverisierung von Lacken. Hierbei entstehen Pulver aus Stoffen, die bei Raumtemperatur fest sind. Die zwei Komponenten des Lacks, Binder und Härter, werden getrennt voneinander geschmolzen, dann vermischt und mit Gas versetzt. Bei der Entspannung entsteht wiederum ein Spray, dessen kleine Tropfen noch während des Flugs durch die Entspannungskälte erstarren und zu einem Pulver werden. Der Pulverlack ist von sehr hoher Qualität, da seine Körnchen sehr fein und rund sind. Er härtet bei geringeren Temperaturen aus als herkömmlicher Pulverlack und spart Energie und Geld.
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