Chemiker der University of
Miami entwickeln einen Sensor, mit dem Fischzüchter
und Umweltschützer die von blühenden
Algen produzierten Gifte erkennen
können. Die laut eigenen Angaben billige und einfache Methode registriert
mit dem Toxin kontaminierte Gewässer. Dafür nutzen die Forscher eine
Molekülklasse, die das zu ermittelnde Gift Saxitoxin erkennt, ungiftige
Substanzen in Küstengewässern aber ignoriert. Im nächsten Schritt sollen
diese Moleküle in ein tragbares Überwachungsgerät eingebaut werden.
Roger Leblanc und Kollegen entdeckten, dass sich bestimmte Moleküle, so
genannte Kronenether, zur Detektion sehr gut eignen. Kronenether besitzen
fluoreszierende chemische Gruppen, die in Kontakt mit Saxitoxin unter
UV-Licht hell leuchten. Die Moleküle fangen positiv geladene Ionen ein.
Saxitoxin besitzt zwei positiv geladene Bereiche, die für Kronenether
eine Andockstelle darstellen. Darüber hinaus ist die Veränderung der
Fluoreszenz selbst bei Saxitoxin-Konzentrationen auf halber Stufe des
gesetzlichen Grenzwertes erkennbar, schreiben die Forscher.
Saxitoxin ist tausendmal toxischer als das Nervengas Sarin und kann zu
Benommenheit, Schwindel und Übelkeit führen. Das Gift wird vom
Pufferfisch produziert, ist hitzestabil und kann durch Kochen nicht
inaktiviert werden. Im Zuge der Vergiftung
kommt es zu neurologischen Störungen mit Kribbeln im Mundbereich,
Gleichgewichtsstörungen und auch zu Magen-Darmstörungen mit Durchfällen.
Auch eine Handvoll Algen wie diese zum Teil in den so genannten "Red
Tides" an der US-Ostküste und entlang der Küsten Asiens,
Austaliens und Südafrikas blühen, produzieren Saxitoxin. Die "Red Tides"
sind Algenblüten die mit einer rötlichen Wasserverfärbung einhergehen .
Das produzierte Saxitoxin kann Schalentiere kontaminieren und folglich
Menschen vergiften.