Untersuchungen der Bundesanstalt für
Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung (BAGKF) zur
Acrylamidentstehung beim Backen und
Frittieren haben dazu geführt, dass die Hersteller von vorgefertigten Pommes frites sich jetzt geeinigt haben, die bislang unterschiedlichen
Temperaturangaben für die Zubereitung auf den
Verpackungen zu vereinheitlichen. Die Werte orientieren sich an den von den Wissenschaftlern herausgegebenen Empfehlungen.
Die Einigung ist ein Ergebnis der vom Bundesministerium für
Verbraucherschutz,
Ernährung und
Landwirtschaft initiierten Branchengespräche zur Verringerung von
Acrylamid in Lebensmitteln. Künftig soll auf den Verpackungen einheitlich empfohlen werden, Pommes frites in der Fritteuse bei 175 °C, im Umluftbackofen bei 180-190 °C und bei Ober- und Unterhitze maximal bei 200 °C zuzubereiten. Diese Werte gehen zurück auf die Untersuchungen der BAGKF, die einen engen Bezug zwischen Acrylamidbildung und der
Temperatur aufgezeigt haben.
"Dass die Hersteller so schnell reagiert haben, liegt nicht zuletzt auch daran, dass wir von Seiten der Wissenschaft sehr zügig verlässliche Daten auf den Tisch legen konnten", erklärte der Präsident des Senats der Bundesforschungsanstalten, Dr. Meinolf G. Lindhauer, der zugleich stellvertretender Leiter der BAGKF ist. Dies sei ein gutes Beispiel dafür, wie die Bundesforschungsanstalten mit ihren angewandten Forschungsthemen dem
Verbraucherschutz dienen. "An unseren Instituten halten wir Expertenwissen vor, das bei neu auftretenden Problemen oder bei Lebensmittelskandalen relativ rasch abgerufen werden kann", so Lindhauer. Genauso wichtig seien an den Bundesforschungsanstalten aber auch Arbeiten zur Verbesserung der Lebensmittelqualität und zur umweltschonenden, nachhaltigen
Produktion von landwirtschaftlichen Produkten - auch das Aktivitäten, die den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute kommen. Häufig sei aber auch der Verbraucher selbst gefragt: So nützten bei der Zubereitung von Pommes frites am heimischen Herd die besten Empfehlungen nichts, wenn sie nicht gelesen oder nicht beachtet würden.