Umweltbundesamt: Positive Ansätze in der europäischen Chemikalienpolitik ausbauen

Anmerkungen zum EU-Weißbuch zur Chemikalienpolitik anlässlich einer Anhörung am 15. März 2001 in Frankfurt

20.03.2001

Die Europäische Kommission hat mit dem von ihr vorgelegten Weißbuch zur Chemikalienpolitik den Weg für einen neuen Umgang mit chemischen Stoffen in Europa bereitet. Die neue Strategie will eine in sich schlüssige Bewertung der möglichen Risiken von Industriechemikalien. "Endlich wagt sich Europa an die überfällige Reform der Chemikalienpolitik. Das Weißbuch ist ein wichtiger Schritt zu mehr vorsorgendem Umweltschutz", sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, anlässlich einer Anhörung von Umweltverbänden und Industrie zum Weißbuch am 15. März 2001 in Frankfurt am Main. Allerdings blieben noch Fragen offen und es müsste in einigen Bereichen nachgebessert werden, um die Umwelt tatsächlich wirksamer vor Chemierisiken zu schützen. Troge: "Der positive Ansatz des Weißbuches sollte - mit Blick auf Verbesserungsvorschläge - zügig weiterverfolgt werden."

In einer siebenseitigen Hintergrundinformation hat das Umweltbundesamt, das in Deutschland an der Bewertung chemischer Stoffe beteiligt ist, Anmerkungen zum EU-Weißbuch zusammengefasst. Positiv ist, dass es in der neuen EU-Strategie ein Zulassungsverfahren für besonders gefährliche chemische Stoffe geben soll. Das im Weißbuch vorgesehene Zulassungsverfahren sollte allerdings auch auf Stoffe, die in der Umwelt nicht abbaubar sind und die sich in Organismen anreichern können, ausgeweitet werden. Gut ist auch, dass die Bewertung der Altstoffe - das sind Stoffe, die vor September 1981 bereits auf dem europäischen Markt waren - endlich effizienter wird. Konkretisiert werden muss noch die Verantwortung der Industrie.

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