Heidelberger Umweltphysiker bei Ballonkampagne in Nordschweden
Wissenschaftler erhoffen sich verbessertes Verständnis der Erdatmosphäre
An dieser Validierungs-Messkampagne waren auch Heidelberger Wissenschaftler des Instituts für Umweltphysik (IUP) beteiligt, die im Rahmen einer seit 1996 bestehenden deutsch-französischen Kooperation mit dem Laboratoire de Physique Moléculaire et Application der Universität Paris VI von mehreren Startplätzen Ballonflüge in die Stratosphäre durchführen.
Das Ballonexperiment besteht aus einer 570 kg schweren Gondel, die von einem 150 000 m3 fassenden Ballon in eine Höhe von etwa 32 km getragen wird. Die an Bord installierten optischen Messinstrumente spektroskopieren dabei das direkte Sonnenlicht in dem gleichen Spektralintervall (im UV, Sichtbaren und nahen Infraroten) wie die beiden ENVISAT Instrumente. Aus der spektralen (farblichen) Veränderung des Sonnenlichtes durch atmosphärische Prozesse kann man dann auf die Konzentrationen von Umweltschadstoffe schließen (z.B. Ozon, Stickstoffdioxid, ozonschädliche Halogenoxide etc.). Zur Auswertung der Meßdaten wird von den Heidelberger Forschern das von ihnen maßgeblich entwickelte Messverfahren der Differentiellen Optischen Absorptionsspektroskopie (DOAS) eingesetzt, das auch auf dem ENVISAT Satelliten zum Einsatz kommt.
Die Heidelberger Wissenschaftler erhoffen sich aus ihren Aktivitäten, die vor allem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) unterstützt werden, neben der Validation der ENVISAT-Geräte ein besseres Verständnis der luftchemischen und klimatischen Veränderungen in der Erdatmosphäre.
Die Teilnahme der optischen Ballon-Gruppe des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg an dieser Kampagne ist Teil des deutschen Beitrages zur Validation von SCIAMACHY - das, koordiniert durch die Institute für Umweltphysik der Universitäten Heidelberg und Bremen - aus 23 Einzelprojekten mit mehr als 60 Wissenschaftlern besteht.
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