Clariant rechnet mit verhaltenen Aussichten nach Halbjahres-Verlust

05.08.2003
ZÜRICH (dpa-AFX) - Das Schweizer Spezialchemie-Unternehmen Clariant im ersten Halbjahr wegen außergewöhnlicher Belastungen für die Schließung einer Niederlassung in die roten Zahlen gerutscht. Wie Clariant heute in Zürich mitteilte, lag der Konzernverlust bei 49 Millionen Schweizer Franken nach einem Gewinn von 145 Millionen im Vorjahr. Unter Ausklammerung der Restrukturierungskosten ergebe sich ein Konzerngewinn von 93 Millionen Franken, hieß es. Die Aussichten für 2003 stuft Clariant als "verhalten" ein. Der Konzern erwarte "wenig oder gar keine Hilfe" vom gegenwärtigen Marktumfeld; dieses dürfte "weiterhin schwierig" bleiben. Transformationsprogramm Clariant hat im ersten Halbjahr 2003 auch einen Umsatzrückgang auf 4,273 von 4,839 Milliarden Franken hinnehmen müssen. Um Kosten einzusparen und die Schulden zu senken, kündigte Clariant ein Transformationsprogramm an, das den Verkauf der Geschäftseinheiten Cellulose Ether und Elektronikchemikalien wie die Schließung von vier Werken zur Agrochemikalien-Herstellung umfasst. Das Programm soll Erträge von über 1,5 Milliarden Franken aus dem Verkauf der Bereiche erzielen, hieß es. "Fortschritte" beim Abbau der Schulden geplant "Die neue strategische Ausrichtung des Konzerns konzentriert sich hauptsächlich auf Geschäftsbereiche, in denen wir eine starke Serviceorientierung mit unserer führenden Position hinsichtlich Oberflächen- und Farbtechnologien kombinieren können", sagte Clariant-Chef Roland Lösser der Mitteilung zufolge. Der Clariant-Chef zeigte sich überzeugt, im laufenden Jahr "Fortschritte" beim Abbau der Nettoverschuldung erzielen zu können. Es seien Maßnahmen geplant, die Nettoschulden wie bereits angekündigt bis zum Jahresende auf unter 2,5 Milliarden Franken zu senken. Eine Kapitalerhöhung werde kurz- und mittelfristig jedoch ausdrücklich ausgeschlossen, sagte er.

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