Nano- und Mikrokapseln für die diagnostische Industrie

21.08.2003
Der weltweite Markt für in vitro-Diagnostika (IVD) beträgt heute mehr als 27 Milliarden USD und wächst mit jährlichen Steigerungsraten von mehr als 5%. Das Berliner Technologieunternehmen Capsulution NanoScience AG hat dies erkannt und beabsichtigt nun, sein Geschäftsfeld auf die Entwicklung maßgeschneiderter Nano- und Mikrokapseln für diesen lukrativen Markt auszuweiten. Dabei handelt es sich um Anwendungen, bei denen sogenannte diagnostische Partikel zum Einsatz kommen. Diagnostische Partikel müssen häufig, insbesondere wenn sie für medizinisch relevante Untersuchungen zum Einsatz kommen, verschiedene Funktionen miteinander kombinieren, wie zum Beispiel Magnetismus, Farbstoffe und gezielte Bindung. Die Herstellung derartiger Partikel ist mit herkömmlichen Technologien nur eingeschränkt möglich, weil sich deren komplexe Funktionen in der Regel gegenseitig stören, was allgemein zu einer verminderten Effektivität in der Anwendung führt. Mit dem Einsatz der von Capsulution entwickelten Nano- und Mikrokapseln soll nun die Effektivität von diagnostischen Systemen deutlich gesteigert und völlig neue Anwendungen möglich werden. Der Schlüssel liegt in der hauseigenen Layer-by-Layer-Technologie (LBL- oder Schicht-für-Schicht-Technologie). Mit Hilfe der LBL-Technologie® können die Entwickler von Capsulution ihre Nano- und Mikrokapseln mit einer Vielfalt von Funktionen ausstatten, ohne dass diese sich gegenseitig stören. Dies wird zum Beispiel dadurch erreicht, dass die einzelnen diagnostischen Funktionen durch inaktive Zwischenschichten in den Kapselwänden voneinander getrennt werden. Auch völlig neue Produkte werden bei Capsulution mit Hilfe der LBL-Technologie® entwickelt, beispielsweise sogenannte "diagnostische Reaktoren" im Nanometerbereich. Sie sollen diagnostische Prozesse in der Medizin um ein vielfaches erleichtern und beschleunigen. Dabei handelt es sich um Kapseln, welche so konzipiert sind, dass mehrere für einen diagnostischen Test wichtige Reaktionen parallel ablaufen. Diese High-Tech-Reaktoren lassen sich in andere Materialien einarbeiten und sogar direkt am Menschen anwenden, was zeitaufwendige und kostenintensive Laboranalysen ersparen soll. In den vergangenen 12 Monaten konnte Capsulution bereits mit ersten Diagnostik-Projekten bedeutende Partner im Bereich der Auftragsentwicklung akquirieren und Unterlizenzen an internationale Firmen vergeben. Das Umsatzvolumen des Berliner Unternehmens auf diesem Gebiet beläuft sich derzeit auf mehr als eine halbe Million EUR. Für Capsulution ist die Ausweitung des Geschäftsfeldes ein wichtiger Meilenstein in dem Bestreben, die hauseigene Verkapselungstechnologie weltweit zu kommerzialisieren.

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