Die bereits im Frühjahr 2000 angekündigten Verhandlungen über die Gründung eines Joint Venture
(Gemeinschaftsunternehmen) mit den sich entsprechenden Teilbereichen im medical Geschäft der
Beiersdorf AG, Hamburg und der
Smith & Nephew plc, London wurden jetzt abgeschlossen. Die
gemeinsame neue Gesellschaft wird in der Rechtsform einer GmbH & Co KG ihren Sitz in Hamburg
haben. Beide Partner sind zu 50 % beteiligt.
Vorbehaltlich der in den nächsten Monaten zu erwartenden Zustimmung der Kartellbehörden wird
das Joint Venture seine Tätigkeit im April 2001 aufnehmen. Es wird mit einem Umsatz von etwa €
490 Mio. starten, dazu steuert Beiersdorf € 260 Mio. bei, Smith & Nephew € 230 Mio., der
Ertragsanteil liegt bei € 29 Mio. bzw. € 27 Mio. 65 % des Umsatzes werden in Europa erwirtschaftet,
weitere 15 % in den USA.
Die Geschäftsfelder der neuen Gesellschaft sind traditionelle Wundversorgung, Gipsverbände,
elastische Bandagen und Kompressionsstrümpfe. Sie wird ein führender Anbieter von medical
Produkten in diesen Segmenten sein.
Insgesamt werden weltweit etwa 3.000 Mitarbeiter in dem Joint Venture arbeiten. Die
Produktionsstandorte liegen im wesentlichen in
Deutschland, Großbritannien, den USA,
Frankreich,
Irland,
Südafrika und
Mexiko. Die in Deutschland tätige Gesellschaft ist für die Steuerung des
weltweiten wie auch für das deutsche Geschäft verantwortlich. Weitere vollausgebaute
Niederlassungen wird es in Großbritannien, USA, Frankreich und den Niederlanden geben. Zunächst
für drei Jahre wird das Joint Venture in einigen Ländern auf die Verkaufsstrukturen seiner
Muttergesellschaften zurückgreifen können. Durch diese Maßnahmen sind bereits kurzfristig große
Synergieeffekte möglich, weitere werden sich durch Spezialisierung und Fokussierung an den
Fertigungs- und Verkaufsstandorten ergeben.
Das Management des Unternehmens kommt aus beiden Gesellschaften: Vorsitzender der
Geschäftsführung wird Graham Siddle (bisher Smith & Nephew). Für Beiersdorf werden Jürgen
Bauschke, Dr. Maurizio Ballicu und Dr. Claus-Hermann Wiegel im Führungsgremium vertreten sein.
Jürgen Bauschke leitet das operative deutsche Geschäft.
Im Rahmen der Neuordnung der Beiersdorf AG erfolgte bereits – wie am 28. Juni 2000 gemeldet –
die Übernahme der Pflastermarke Elastoplast durch Beiersdorf sowie der Vertriebsrechte für NIVEA in
Großbritannien und in mehreren Ländern des Commonwealth. Das erworbene Pflastergeschäft hatte
im vergangenen Jahr einen Umsatz von ca. € 50 Mio. Der NIVEA-Umsatz durch Smith & Nephew
betrug € 100 Mio. Damit wird Beiersdorf führend auf dem Weltmarkt mit Pflastern und gewinnt die
weltweite Verfügung über NIVEA.
Dagegen hat Beiersdorf einige Produkte aus dem Sektor der speziellen Wundversorgung an Smith &
Nephew verkauft. Das hier erzielte Umsatzvolumen betrug 1999 € 53 Mio.