«Plusminus» warnt vor hormonähnlicher Chemikalie in Plastikgeschirr
Freisetzung von Bisphenol A unter Hitzeeinwirkung möglich
Hamburg (dpa) - In der Mikrowelle können nach einem Bericht des ARD-Magazins «Plusminus» Spuren eines hormonähnlichen Stoffs aus Plastikgefäßen ins Essen übergehen. In Stichproben seien geringe Mengen des Weichmachers Bisphenol A in den Speisen gefunden worden, teilte «Plusminus» am Dienstag vorab mit. Der gültige EU-Grenzwert sei dabei allerdings weit unterschritten worden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin teilte auf Anfrage mit, der Sachverhalt werde ernst genommen und untersucht. «Aber es gibt derzeit keine Hinweise, dass mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen ist», sagte BfR-Sprecher Jürgen Kundke.
Das zur Kunststoffproduktion eingesetzte Bisphenol A kann sich «Plusminus» zufolge insbesondere bei Hitze aus Polycarbonat- Plastikverpackungen und -gefäßen lösen, aber auch aus Epoxidharz- Verbindungen, mit denen viele Konservendosen innen beschichtet sind. Der Stoff wirke ähnlich wie das Hormon Östrogen und reichere sich in der Plazenta an.
Gefunden wurden etwa 10 Mikrogramm (millionstel Gramm) pro Kilogramm Nahrungsmittel. Der EU-Grenzwert soll nach BfR-Angaben von derzeit 3000 Mikrogramm pro Kilogramm auf 600 Mikrogramm pro Kilogramm Lebensmittel gesenkt werden. «Das ist unseres Ermessens nach derzeitigem Kenntnisstand als sicher anzunehmen, selbst bei lebenslanger Aufnahme», betonte Kundke. Verbrauchern, die sich dennoch um ihre Bisphenol-Dosis sorgen, rät «Plusminus», kein Plastik mehr in der Mikrowelle zu verwenden.
Bislang waren laut Kundke in Versuchen mit Ratten keine Schäden nachgewiesen worden. Neuere Untersuchungen mit Mäusen hätten Effekte gefunden, seien allerdings bislang nicht reproduziert worden. Eine umfangreiche EU-Studie mit Mäusen habe inzwischen begonnen.
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