'Handelsblatt': Pharmakonzerne Aventis und Sanofi wollen fusionieren

22.01.2004

FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die Pharmakonzerne Aventis und Sanofi-Synthelabo SA stehen einem Zeitungsbericht zufolge vor einer Fusion. Das erfuhr das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) aus Aktionärskreisen. Die Gespräche befänden sich in einer weit fortgeschrittenen Phase, bestätigten Finanzkreise. Durch einen Zusammenschluss entstünde hinter dem US-Konzern Pfizer die weltweite Nummer zwei der Branche. Das neue Unternehmen hätte einen Börsenwert von etwa 85 Milliarden Euro.

Bereits in der nächsten Woche könne der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen verkündet werden, hieß es in den Finanzkreisen. Die beiden Konzerne, die an der Börse zurzeit jeweils rund 43 Milliarden Euro wert sind, würden eine Fusion unter Gleichen anstreben.

Den Informationen zufolge verhandeln die Beteiligten derzeit noch über eine Reihe offener Punkte. Noch sei nicht geklärt, auf Basis welchen Kurses das Austauschverhältnis für die Fusion festgesetzt werden soll. Im Gespräch sind der Durchschnittskurs des vergangenen Monats, der vergangenen drei Monate oder der vergangenen zwölf Monate. Unklar ist darüber hinaus, welcher Markenname erhalten bleibt und wie der Vorstand besetzt werden soll. Die Gespräche könnten sich unter Umständen zwar noch hinziehen, ein Scheitern auf der Zielgeraden sei jedoch unwahrscheinlich.

Ein Sanofi-Sprecher sagte gestern auf Anfrage des "Handelsblatts", man wolle Informationen über eine bevorstehende Fusion nicht kommentieren. Aventis verwies auf eine Stellungnahme vom vergangenen Freitag. Darüber hinaus gebe es nichts zu sagen. In der Stellungnahme hatte das Unternehmen auf Druck der Pariser Börsenaufsicht mitgeteilt, Aventis führe "keinerlei Diskussionen" über eine Fusion mit Sanofi. Die beiden Sanofi-Großaktionäre, der Kosmetikhersteller L'Oreal und der Ölkonzern TOTAL, lehnten eine Stellungnahme ab.

Gemessen am Umsatz, stiegen Aventis und Sanofi gemeinsam weltweit zur Nummer zwei hinter Pfizer auf. Gemessen am Börsenwert, würden die Partner in Europa nur noch von GlaxoSmithKline Plc und Novartis AG übertroffen.

Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Vis-à-Vis mit UV/VIS