BASF und Nishnekamskneftechim wollen gemeinsam den russischen Markt für Polystyrol und Styropor® erschließen

15.11.2000

Die BASF Aktiengesellschaft und die OAO Nishnekamskneftechim (NKNC) planen die Gründung eines Jointventures zur Herstellung von Polystyrol (PS) und expandierbarem Polystyrol (EPS). An dem Gemeinschaftsunternehmen wollen BASF und NKNC sich je zur Hälfte beteiligen. Führende Vertreter beider Unternehmen haben dazu am 14.11.2000 in Kazan, der Hauptstadt der zur Russischen Föderation gehörenden Republik Tatarstan ein entsprechendes Memorandum of Understanding unterzeichnet.

Die derzeitigen Pläne sehen vor, dass 2003 eine EPS-Anlage mit einer Kapazität von 40 000 Tonnen pro Jahr in Betrieb geht. Die Inbetriebnahme der PS-Anlage, die über eine Kapazität von 120 000 Tonnen pro Jahr verfügt, soll im Jahr darauf erfolgen. Die Gesamtinvestition für beide Anlagen wird rund 100 Millionen Euro betragen. Damit handelt es sich um die bislang größte Investition eines ausländischen Chemieunternehmens auf diesem Arbeitsgebiet in der Russischen Föderation. Beide Unternehmen erwarten eine positive Marktentwicklung und können sich deshalb auch einen weiteren Auf- und Ausbau des Geschäfts entlang der Styrol-Wertschöpfungskette vorstellen.

Dr. Werner Prätorius, Leiter des BASF-Unternehmensbereiches Styrol-Kunststoffe sieht große Chancen für die Produkte des geplanten Jointventures auf dem russischen Markt: "Mit NKNC haben wir einen starken Partner, der das Jointventure mit Styrol versorgt. Gemeinsam wollen wir mit modernster BASF-Technologie Styrol-Polymere herstellen, die einen neuen Qualitätsstandard im Markt setzen werden."

Die Bedeutung der geplanten Zusammenarbeit hebt auch W.M. Bussygin, Generaldirektor der NKNC, hervor: "Die Zusammenarbeit mit BASF wird die Produktion von Kunststoffen auf Styrol-Basis in World-scale-Anlagen modernster Technologien ermöglichen und der Wirtschaftsentwicklung in Tatarstan einen wichtigen Impuls geben."

EPS und PS sollen vor allem in der Russischen Föderation vermarktet werden. Die BASF wird für den Vertrieb verantwortlich sein. Der wichtigste Markt für EPS, das die BASF unter dem Markennamen Styropor® anbietet, ist die Bauindustrie. Insbesondere auf dem Gebiet der Wärmedämmung bietet die Russische Föderation ein sehr großes Potenzial zur Einsparung von Primärenergie.

Auch für den Kunststoff Polystyrol wächst der Bedarf stark. Wichtige Einsatzgebiete sind Verpackungen, Haushaltgeräte und Gehäuse für elektronische Geräte.

Im April 1999 hatten die BASF und NKNC eine Vereinbarung über eine langfristige strategische Partnerschaft unterzeichnet. Diese sieht vor, dass beide Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, bei Produktion, Vermarktung und Vertrieb von Polyurethan-Systemen, Styropor® sowie Kühlerschutzmitteln, Hydraulik-Flüssigkeiten und Detergentien zusammenzuarbeiten. Auch andere Arbeitsgebiete sollten in Betracht gezogen werden. Im April 2000 gründeten die Elastogran GmbH, eine BASF-Gruppengesellschaft, und NKNC das Jointventure "Elastokam" zur Produktion und zum Vertrieb von Polyurethan-Systemen und -Grundstoffen.

Winfried J. Werwie, Leiter des BASF-Länderbereichs Osteuropa, Afrika, Westasien: "Wir sind fest davon überzeugt, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage in Russland weiter deutlich verbessert. Im Vertrauen darauf entwickeln wir den russischen Polystyrol- sowie Schaumpolystyrol-Markt und werden unsere Pläne zusammen mit NKNC konsequent realisieren."

NKNC hat seinen Sitz in der Republik Tatarstan, etwa 1000 km östlich von Moskau. In den siebziger Jahren begann man dort mit der Produktion von synthetischen Kautschuk-Produkten. In den folgenden Jahren diversifizierte das Unternehmen in weitere Arbeitgebiete. Heute ist NKNC

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