Chemie-Gewerkschaft will 3,5 Prozent mehr Geld
Die Chemie- Arbeitgeber wiesen die Forderungsempfehlung der IG BCE als realitätsfern zurück. Die Tarifverhandlungen sollen im April auf regionaler Ebene beginnen.
Die Gewerkschaft wolle mit einer realen Erhöhung der Einkommen etwas für die Belebung der Binnenkonjunktur tun, sagte das für Tarifpolitik zuständige IG BCE-Vorstandsmitglied Werner Bischoff. Die Abschlüsse in den vergangenen Jahren seien stets an der Lage der Branche und an den wichtigen gesamtwirtschaftlichen Daten orientiert gewesen. Nach Einschätzung der IG BCE (Sitz: Hannover) setzt sich die seit Herbst 2003 abzeichnende konjunkturelle Belebung auch in der Chemie-Industrie Anfang dieses Jahres fort.
Der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) forderte dagegen in Wiesbaden, nach zwei Tarifrunden mit Einkommensverbesserungen für die Beschäftigten trotz Stagnation in der Branche müsse das Tempo der Tarifentwicklung zurückgenommen werden. «Die Chemie-Unternehmen brauchen dringend eine Verschnaufpause bei den Personalkosten», sagte BAVC-Geschäftsführer Hans Paul Frey. Die Empfehlung der IG BCE sei eindeutig zu hoch und gehe an den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Chemie vorbei. Bislang sei noch kein Aufschwung zu erkennen. 2003 hatten die Tarifparteien einen Anstieg der Entgelte um 2,6 Prozent für zwölf Monate vereinbart.
Bei der Zahl der Ausbildungsplätze strebt der IG BCE-Vorstand eine weitere Erhöhung an. Für das Ausbildungsjahr 2004 sei eine Steigerung um 1,7 Prozent bereits vereinbart. Bei der bevorstehenden Tarifrunde gehe es um die Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze im Jahr 2005.
Die Tarifverträge für die Chemie-Industrie enden regional unterschiedlich. In den Tarifbezirken Rheinland-Pfalz, Nordrhein und Hessen gelten die Verträge bis zum 31. Mai, in Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen/Bremen, Schleswig-Holstein/Hamburg und Berlin bis zum 30. Juni, im Saarland bis zum 31. Juli.
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