Trübe Stimmung im „Herbst der Reformen“
Anzeigen
In den Chemieunternehmen herrscht weiterhin Krisenstimmung. Hoffnungen auf eine konjunkturelle und wirtschaftspolitische Wende sind verflogen. Die aktuelle Lage bewerten die Unternehmen seit drei Jahren als unbefriedigend – Tendenz fallend. Auch die Erwartungen sind nach einem kurzen Zwischenhoch mittlerweile wieder im Sinkflug. Die Chemieindustrie rechnet bis ins kommende Jahr hinein nicht mehr mit einer konjunkturellen Belebung. Auch politisch ist noch keine Trendwende zu erkennen. Deutschland und Europa brauchen jetzt einen klaren Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Innovationskraft. Der „Herbst der Reformen“ darf nicht ergebnislos in eine Winterpause münden.
Dabei zeigen die aktuellen Wirtschaftskennzahlen, dass jetzt Tempo gefragt ist: Die Chemieproduktion lag zuletzt fast 7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Auftragseingang sank sogar um 10 Prozent. Die Nachfrage bleibt schwach, was den Druck auf die Erzeugerpreise erhöht. Diese gaben zuletzt erneut nach. Im Inland zeigt sich die angespannte Lage der deutschen Industrie deutlich: Viele Abnehmerbranchen fahren ihre Produktion weiter zurück. Der Inlandsumsatz mit Chemikalien verfehlte seinen Vorjahres-wert deutlich. Auf den Auslandsmärkten leidet die deutsche Chemie unter ihrer schwachen Wettbewerbsposition – höhere Zölle verschärfen die Situation zusätzlich. Um aus dem Stimmungstief herauszukommen, die Konjunktur zu beleben und Investitionen zu entfesseln, braucht die Chemie dringend wirtschaftspolitische Signale aus Berlin und Brüssel.
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup kommentiert: „Die Industrienation Deutschland hat heftig Schlagseite. Aber noch immer wird im Maschinenraum der Republik Wasser geschöpft, statt Lecks abzudichten. Berlin riskiert den Untergang zentraler Branchen. Fatal, denn die Industrie sichert unseren Wohlstand. Der Kanzler hat eine Kurskorrektur und weniger Belastungen versprochen. Wir nehmen ihn beim Wort. Flickschusterei reicht nicht mehr. Jetzt gilt es: Liefert zügig bei deutlicher Reduktion von Stromkosten, Monsterbürokratie und irrer Regulation aus Brüssel. Wenn die Politik jetzt nicht handelt, verlieren wir nicht nur Anlagen und Arbeitsplätze. Die industrielle Zukunft steht auf dem Spiel.“
Meistgelesene News
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.