Der
westeuropäische Markt für
Durchflussmesser ist mit einem Jahresumsatz von zurzeit 958
Millionen US-Dollar zwar relativ gesättigt, nach einer neuen Analyse der Unternehmensberatung
Frost & Sullivan (www.frost.com) kann er aber auch langfristig mit stetigem Wachstum rechnen.
Bis zum Ende des Prognosezeitraums im Jahr 2009 soll sich sein Umsatzvolumen auf 1,13 Milliarden
US-Dollar erhöhen. Für eine weiter steigende Nachfrage sorgen dabei sowohl neue Umwelt-
und Hygienevorschriften als auch das nach wie vor große Interesse an der Optimierung industrieller
Prozesse. Gleichzeitig herrscht zunehmend Bedarf an komplexeren und damit teureren Durchflussmessertypen.
Durch die ökologischen und hygienischen Anforderungen verschiedener neuer EU-Richtlinien
sehen sich Unternehmen in der
Lebensmittel- und
Getränke- sowie der
Pharmaindustrie veranlasst,
ihre Produktionsverfahren entsprechend anzupassen. Dabei spielen
Durchflussmesser zur Dosierung
von
Flüssigkeiten eine wichtige Rolle. Gleichzeitig tragen sie aber auch ganz allgemein
zur Optimierung von Prozessen in diesen Branchen und damit zur Kostensenkung bei. Dieser
Gesichtspunkt hat vor allem durch das schwierigere wirtschaftliche Umfeld an Bedeutung
gewonnen und zusätzlichen Bedarf an Geräten geschaffen, die eine Senkung der Betriebskosten
ermöglichen.
Intelligente Systeme gefragt
"Zusätzlich gestärkt wird das Wachstum durch technologische Innovation und kontinuierliche
Produktentwicklung auf dem Gebiet der Durchflussmesser", stellt Mik Sabiers, Research Manager
bei
Frost & Sullivan, fest. "So steigt beispielsweise das Interesse an intelligenten Instrumenten,
die mit Mikroprozessoren ausgestattet sind und neben dem
Messen der Durchflussmenge weitere
Daten liefern können." Intelligente Mehrphasen-Durchflussmesser werden in der Öl- und
Gasindustrie,
der Lebensmittelbranche sowie in
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung immer häufiger
eingesetzt. Die Geräte sind zwar teurer, die Kunden werden sich aber nach Sabiers "zunehmend
des erheblichen Kostensenkungspotenzials bewusst, durch das die höheren
Investitionen in
modernere Instrumente kompensiert werden können. Das sollte positive Auswirkungen auf die
zukünftige Nachfrage haben."
Höchste Wachstumsraten bei
Ultraschalldurchflussmessern
So werden die herkömmlichen elektromagnetischen bzw. induktiven Durchflussmesser, Turbinendurchflusszähler
und Verdrängungs(volumen)zähler allmählich durch modernere Geräte wie Ultraschall- und
Coriolismassen-Durchflussmesser verdrängt. Diese beiden Produktsegmente, die im Jahr 2002
bereits einen Marktanteil von 7,7 Prozent (Ultraschalldurchflussmesser) bzw. 15,5 Prozent
(Coriolismassen-Durchflussmesser) erreichten, verzeichnen dank größerer Genauigkeit und
Zuverlässigkeit sowie wegen des geringeren Wartungsaufwands die größten Zuwächse. Die höchste
und mit 7,2 Prozent erheblich über dem Marktdurchschnitt von 2,6 Prozent liegende Wachstumsrate
wird dabei im Zeitraum von 2002 bis 2009 für Ultraschalldurchflussmesser erwartet.
Ersatzbeschaffung und Modernisierung sorgen für kontinuierlichen Absatz
Ein wesentlicher Teil der Nachfrage nach Durchflussmessern dient der Ersatzbeschaffung,
weshalb sich die Hersteller bemühen, spezielle Ersatz- und Modernisierungsprogramme zu
etablieren Die große Zahl bereits installierter Durchflussmesser in Europa verheißt auch
in Zukunft einen kontinuierlichen Absatz, da die vorhandenen Geräte regelmäßig repariert
oder modernisiert werden müssen. Das gilt insbesondere für die Sektoren
Chemie, Öl, Gas
und Energieerzeugung, wo der Verzicht auf die rechtzeitige Erneuerung der Messfühler gravierende
Folgen für die
Sicherheit hätte.
Preiskrieg drückt Gewinnmargen
Das große Absatzpotenzial dürfte aber kaum zu höheren Gewinnen führen. Der intensive Wettbewerb
unter den mehr als 60 Anbietern hat einen regelrechten Preiskrieg entfesselt, der auf die
Gewinnmargen durchschlägt. Und der Wettbewerbsdruck dürfte hoch bleiben, weil die Marktführer
ihre Gesamtposition noch verbessern wollen.
Insgesamt entfällt auf die fünf führenden Marktteilnehmer
Emerson Process Management, Endress
+ Hauser,
Krohne,
ABB und
Danfoss mehr als die Hälfte des gesamten Umsatzes. Trotz weiter
steigender Tendenz dürfte der Spielraum dieser Hersteller für noch stärkeres Wachstum begrenzt
sein, wenn sie nicht auch wie kleinere Anbieter auf alternative Strategien wie die Durchdringung
von Sonderanwendungen und Nischenmärkten setzen. "In einer Reihe von Marktnischen ist es
Spezialanbietern gelungen, sich eine starke Kundenbasis aufzubauen", vermerkt Sabiers.
"Diese kleinen Firmen konzentrieren sich oft gezielt auf Anwendungen in ausgewählten Branchen,
von denen sie erwarten können, dass auch weiter in die Technologie investiert wird."
Alles in allem werden zwar für viele Produktsektoren positive Entwicklungen erwartet, doch
werden alle Anbieter sämtliche Chancen nutzen müssen, die der Markt bietet. "Wettbewerbsfähig
bleibt nur, wer sich durch neue Einsatzschwerpunkte zusätzliches Wachstumspotenzial schafft",
schließt die Analyse.