SNPE und H&R WASAG schaffen führenden Explosivstoffkonzern

01.06.2004

Der französische Chemiekonzern SNPE und der deutsche Spezialchemieproduzent H&R Wasag wollen ihre Explosivstoff-Aktivitäten bündeln. Es entsteht ein in Europa führendes Unternehmen für zivile Explosivstoffe mit erheblichem Wachstumspotenzial und hoher Ertragskraft. Der Zusammenschluss ist die gemeinsame Antwort auf die Chancen und Herausforderungen eines um 10 Nationen erweiterten Marktes und wird den europäischen Sprengstoffmarkt von Grund auf verändern.

SNPE und H&R WASAG haben mit einem Letter of Intent die Absicht bekräftigt, ihre Aktivitäten in der Produktion und im Vertrieb von zivilen Sprengprodukten in ein Joint Venture einzubringen. Die Zusammenführung soll bereits in 2004 abgeschlossen werden und steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden. Die neue Gesellschaft wird über ein Umsatzpotenzial von ca. 150 Mio. Euro p.a. verfügen und nimmt eine führende Position in den Ländern Frankreich, Deutschland, Belgien und Ungarn ein. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über die notwendige Größe, um die Chancen der Zukunftsmärkte Osteuropas erfolgreich zu nutzen. Hier werden die Explosivstoffmärkte in den kommenden Jahren aufgrund der notwendigen Investitionen in die Infrastrukturen ein hohes Wachstum verzeichnen.

Die Sprengstoffaktivitäten beider Konzerne ergänzen sich ideal. Die SNPE ist in Frankreich mit der NEF 'Nobel Explosifs France' im zivilen Sprengstoffmarkt vertreten und in Belgien mit der NEB 'Nobel Explosifs Belgique'. Die H&R WASAG AG bringt in das Joint Venture die Gesellschaften der Westspreng-Gruppe, die Wasagchemie Sythen und die WANO ein. Beide Parteien verfügen zusammen über ein breites Angebotsspektrum an zivilen Sprengprodukten und Dienstleistungen. Im Bereich der modernen Emulsionssprengstoffe erhält die Gruppe die Technologieführerschaft durch die Nutzung der bei Westspreng entwickelten Pump- und Ladetechnik. Über die Westspreng verfügt die Gruppe auch über ein dichtes Vertriebsnetz in Osteuropa. Die neue Gesellschaft wird somit über eine hervorragende Positionierung in Europa verfügen, sowohl im Bezug auf ihre geographische Präsenz als auch hinsichtlich ihrer Produktpalette und technischen Kompetenz.

Der Zusammenschluss schafft aber nicht nur auf Anhieb die notwendige Größe, um die Chancen des erweiterten europäischen Marktes effizient zu nutzen, sondern bildet auch die Grundlage für ein weiteres Wachstum über Akquisitionen anderer europäischer Anbieter und Kooperationen mit international tätigen Sprengstoffkonzernen.

Die historisch einmalige Kooperation ist damit der Startschuss für die notwendige Konsolidierung des zersplitterten europäischen Marktes, der durch viele nationale Unternehmen gekennzeichnet ist. Aufgrund der historisch bedingten, politischen Strukturen innerhalb des Kontinents haben viele europäischen Staaten in der Vergangenheit eine schützende Hand über die nationalen Sprengstoffunternehmen gelegt, während in anderen Regionen und Produktmärkten die wirtschaftlich zwingend erforderliche Globalisierung stattgefunden hat. Um die Chancen eines wachsenden europäischen Marktes besser nutzen zu können, ist die Bildung größerer Unternehmenseinheiten erforderlich.

In den kommenden Jahren wird das Joint Venture von SNPE und H&R WASAG aber nicht nur die dringend erforderliche Konsolidierung in Europa maßgeblich mitgestalten sondern auch den anstehenden Strukturwandel in der zivilen Sprengstofftechnik in führender Position beeinflussen und beschleunigen. Der Einsatz von Dynamiten im Bereich Steine/Erden (insb. Bauindustrie) wird in der Zukunft durch technologisch modernere und universellere Sprengprodukte ersetzt. Dazu gehört insbesondere eine hoch entwickelte Emulsionstechnik. Emulsionen zeichnen sich durch eine höhere Sicherheit in der Produktion, bei Lagerung und Transport sowie durch eine sichere und universelle Anwendungstechnik aus. Durch den Zusammenschluss kann das weltweit führende Technologie-Know-how der neuen Gesellschaft gewinnbringend am Markt umgesetzt werden. Dabei steht vor allem auch die weitere Steigerung der Sicherheit im Sprengstoffgeschäft im Mittelpunkt.

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