INTERVIEW: Altana-Chemie erwartet 7% organisches Wachstum

09.07.2004

(dpa-AFX) - Die Chemiesparte der Altana AG hat sich auch im zweiten Quartal nach Aussage des Bereichsvorstands "robust" entwickelt. "Mittel- bis längerfristig sind wir in der Lage, 7 Prozent organisches Wachstum pro Jahr darzustellen und den Rest durch Akquisitionen zu ergänzen", sagte Matthias Wolfgruber, Vorstandsmitglied des DAX-Unternehmens und Vorstandschef von Altana Chemie, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Zudem bestätigte Wolfgruber frühere Aussagen, wonach die Chemiesparte des Bad Homburger Unternehmens für das Gesamtjahr 2004 trotz der geplanten Desinvestitionen eine mindestens hohe einstellige Umsatzsteigerung in lokalen Währungen erwartet. Diese werde von stärker steigenden Ergebniszuwächsen begleitet sein. In der vergangenen Woche hatte der deutsche Chemieverband VCI) gewarnt, dass 2004 nur mit einem Produktionsanstieg von 1,0-1,5 Prozent gerechnet wird. Für 2005 sei es derzeit sehr schwer, eine präzise Wachstumsprognose abzugeben.

Neue Ausrichtung zum Großteil Ende 2004 abgeschlossen

Der Konzern kommt unterdessen bei der Neuausrichtung einer der insgesamt drei Geschäftssparten der Altana Chemie AG schneller voran als geplant. Die Gesellschaft hatte im Dezember angekündigt, sich innerhalb der nächsten zwei Jahre von ihrem Geschäft mit Industrie-Lacken trennen und im Gegenzug den Bereich Verpackungen durch Übernahmen stärken zu wollen. "Der Veräußerungsprozess wird deutlich früher, eher im wesentlichen Ende dieses Jahres abgeschlossen sein", sagte Wolfgruber. Das gesamte Umsatzvolumen der Desinvestition umfasse 80 bis 90 Millionen Euro.

Zum Verpackungssparte sagte der Manager: "Wir sind bereits sehr stark in Europa, haben aber noch keine große Position in den USA." Akquisitionen stünden weiterhin auf dem Programm, wenn die strategische Ausrichtung und der Preis passe.

Zukunftsmarkt China

Der Chemievorstand setzt auf regionale Expansion. Vor allem der asiatische Markt gewinne zunehmend an Bedeutung, sagte Wolfgruber. In China habe Altana-Chemie vier 100-prozentige Töchterfirmen aufgebaut. Bereits 2003 habe der Umsatzanteil des Asiengeschäfts bei 20 Prozent gelegen. Davon sei die Hälfte auf China entfallen, sagte der Manager. Das Geschäft wachse zweistellig.

Im ersten Quartal hatte die Chemiesparte den Umsatz sowohl operativ als auch akquisitionsbedingt deutlich um 16 Prozent auf 215 Millionen Euro gesteigert. Bereinigt um Wechselkurs- und Akquisitionseffekte kletterten die Erlöse um zehn Prozent. Mit einem Umsatzplus von 11 Prozent auf 87 Millionen Euro ist Additives & Instruments den größten Geschäftsbereich. 2003 stagnierte der Chemieumsatz mit einem Plus von einem Prozent auf 755 Millionen Euro.

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