Erste Frau im Vorstand eines deutschen chemisch-pharmazeutischen Unternehmens

31.08.2004

Obwohl bereits vor 20 Jahren in Deutschland 31% der Studienanfänger in Chemie weiblich waren und dieser Prozentsatz ab 1994 auf 46% stieg, schlug sich dieser recht hohe Frauenanteil nicht in höheren Positionen nieder. Nur etwa 2% Frauen bekleiden Bereichsleitungs- oder Geschäftsführungspositionen in der chemischen Industrie - bisher gab es auf der Vorstandsebene überhaupt keine Führungskraft. Die Berufung von Frau Dr. Karin Dorrepaal zum Vorstandsmitglied der Schering AG ab 1. September sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, hebt der Arbeitskreis Chancengleichheit in der Chemie (AKCC), eine Fachgruppe der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), hervor.

Frau Dorrepaal hat allerdings weder in Deutschland studiert, noch ist sie Chemikerin. Sie studierte Medizin und promovierte an der Freien Universität Amsterdam nach vierjähriger Forschungstätigkeit am Holländischen Institut für Krebserkrankungen. Sie schloss ein Studium an der Rotterdam School of Management an, das sie mit dem Erwerb des Master of Business Administration (MBA) abschloss, und wurde dann in der Unternehmensberatung tätig, wo sie u.a. den Schering Konzern unterstützte.

Dr. Marion Hertel, AKCC-Vorsitzende, macht darauf aufmerksam, dass der Anteil der weiblichen Promovierenden im Fach Chemie immerhin noch 26% beträgt. "Sie schneiden mit Sicherheit nicht schlechter ab als ihre männlichen Kollegen. Die Industrie sollte sie fordern und fördern und eben dadurch auch und verstärkt für Führungspositionen vorsehen."

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