Deutsche Chemiekonjunktur gewinnt an Fahrt

09.12.2004

(dpa-AFX) - Der Boom der Weltwirtschaft wird das Produktionswachstum der chemischen Industrie in Deutschland im kommenden Jahr beschleunigen. Für 2005 seien auch basisbedingt 2 bis 2,5 Prozent Wachstum zu erwarten, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt mit. Beim Umsatz erwartet der VCI bei leicht steigenden Erzeugerpreisen ein Wachstum um 3,5 Prozent. Im laufenden Jahr waren sowohl Produktion als auch Umsatz bereits deutlich stärker als ursprünglich vom Verband veranschlagt gewachsen.

"Die Erholung der deutschen Chemiekonjunktur wird sich im kommenden Jahr fortsetzen, die Dynamik schwächt sich aber im Jahresverlauf ab", sagte VCI-Präsident Jürgen Hambrecht laut Redemanuskript. Die meisten Unternehmen rechneten mit einer weiterhin guten Entwicklung. Der Optimismus werde aber durch die nachlassende Wachstumsdynamik in den USA, Japan und den asiatischen Schwellenländern gedämpft. Der Ölpreis treibe die Kosten und die Verbraucher seien weiterhin verunsichert. Darüber hinaus belaste der starke Euro das Exportgeschäft. Gleichwohl dürften auch 2005 die Impulse aus dem Ausland stärker sein als die aus dem Inland.

Dank einer starken Belebung des Exportgeschäfts habe sich die Lage der Chemieindustrie im zweiten Halbjahr 2004 "spürbar verbessert", sagte Hambrecht. Die Produktion in Deutschland werde deshalb im laufenden Jahr deutlich stärker wachsen als bisher veranschlagt. Dank des Booms in Asien und Nordamerika werde die Produktion um 1,5 bis 2,0 Prozent zulegen. Der Umsatz sei um 3,5 Prozent auf 141,2 Milliarden Euro geklettert. Die Erzeugerpreise erhöhten sich um 1,0 Prozent.

Bisher hatte der Verband für 2004 nur mit einem leichten Produktionszuwachs von 1,0 bis 1,5 Prozent gerechnet. Bei nahezu konstanten Preisen war ein Umsatzplus von 1,5 Prozent veranschlagt worden.

Triebfeder für das unerwartet kräftige Wachstum war ein Umsatzplus im Ausland von 6,0 Prozent auf 74,6 Milliarden Euro. Die Exporte erhöhten sich um 14,0 Prozent auf 98,5 Milliarden Euro. Der Inlandsumsatz legte hingegen nur leicht um 1,0 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro zu. Die Erzeugerpreise legten um 1,0 Prozent zu.

Trotz des kräftigen Wachstums im laufenden Jahr hat sich die Zahl der Mitarbeiter weiter verringert. Im Vergleich zum Vorjahr ging die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten um vier Prozent auf 445.700 Mitarbeiter zurück.

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