Verhaltenes Wachstum heißt die Prognose für den europäischen Markt für
Wärmetauscher. Eine neue Analyse der Unternehmensberatung
Frost & Sullivan
erwartet einen Anstieg der Umsätze von 3,28 Milliarden
US-Dollar im Jahr 2000 auf 3,77 Milliarden US-Dollar zum Jahr 2007. Neue
europäische und nationale Umweltstandards sollen für Wachstum sorgen.
Wärmetauscher haben viele Einsatzgebiete. So muss etwa Abwässern vor ihrer
Einleitung in öffentliche Gewässer Wärme entzogen werden. Ebenso müssen
Abgase abgekühlt werden, bevor sie von Staubpartikeln gereinigt werden
können. Auch Bestrebungen, den Energieverbrauch großer Industrieanlagen zu
senken, stimulieren durch den verstärkten Einsatz von Anlagen zur
Rückgewinnung von Wärme die Nachfrage nach Wärmetauschern. Weitere Faktoren
für das Umsatzwachstum sieht die Analyse im Ausbau der lokalen
Energieerzeugung, bei Verbesserungen der Effizienz von Wärmetauschern und
in den steigenden Rohstoffpreisen.
Untersuchung der Anwendungsbereiche
Frost & Sullivan untersucht den Markt aus der Perspektive der wichtigsten
Anwendungsbereiche: Die chemische Industrie stellt derzeit mit 25 Prozent
Umsatzanteil im Jahr 2000 die größte Abnehmerbranche dar, gefolgt von der
Mineralölindustrie mit 15,1 Prozent. Heizung, Lüftung, Kühlung und
Klimaanlagen machten im letzten Jahr 13,4 Prozent aus, die Energieerzeugung
12,8 Prozent, die Lebensmittel- und Getränkeindustrie 9,8 Prozent.
Verbleibende Anteile fallen auf den kommunalen Ver- und Entsorger (7,7
Prozent), allgemeine technische Anwendungen (5,6 Prozent) und Sonstige
(10,6 Prozent).
Abnehmerbranche
Chemie rückläufig
Zwar ist die chemische Industrie immer noch das größte Abnehmersegment;
angesichts fehlender Großaufträge und rückläufiger
Investitionen ist die
Nachfrage hier allerdings relativ schwach. Die Bedeutung dieses Sektors
dürfte weiterhin abnehmen, da keine neuen Chemieanlagen gebaut werden und
andere Anwendungsbereiche schneller wachsen.
Steigender Absatz in Heizung-, Lüftung- und Klimatechnik
Die Mineralölindustrie erlebte von 1997 bis 2000 ebenfalls einen Rückgang
an Umsatzanteilen, da die Investitionen in Ölraffinerien wegen der
Asienkrise ins Stocken gerieten. Auch hier sind die Erwartungen eher
gedämpft. Dagegen stieg der Absatz von Wärmetauschern im Bereich Heizung,
Lüftung, Kühlung und Klimaanlagen. Weitere Zuwächse in diesem Bereich sowie
bei den kommunalen Ver- und Entsorgern und in der Energieerzeugung werden
für ein Wachstum des Gesamtmarktes sorgen.
Neue Konkurrenz auf dem europäischen Markt
Probleme bereiten den europäischen Herstellern sinkende Preise und
rückläufige Margen, längere Produktlebenszyklen sowie die zunehmende
Konkurrenz außereuropäischer Anbieter. Neue Wettbewerber, die von
Niedriglohnländern wie
Indien, Korea oder
China aus operieren, drohen den
europäischen Markt in Zukunft noch stärker zu durchdringen. Gegenwärtig
sind deren Produkte in Europa noch relativ unbekannt. Aber mit wachsender
Bekanntheit und zunehmendem Vertrauen in deren Zuverlässigkeit dürfte diese
Einstiegsbarriere sinken. n
Die Studie "The European Heat Exchangers Market (Report 3948)" ist zu beziehen bei Frost &
Sullivan, Münchener Str. 30, 60329 Frankfurt/Main, Ansprechpartnerin Katja Feick, Tel.
069-77033-12, Fax 069-234566