Lanxess-Gesamtbetriebsratschef abgewählt
(dpa-AFX) Beim Chemiekonzern Lanxess ist Gesamtbetriebsratschef Ralf Deitz abgewählt worden. Dies sagte ein Sprecher des Unternehmens auf Anfrage und bestätigte damit einen Vorabbericht der "Financial Times Deutschland". Der Betriebsrat Leverkusen hat laut der Zeitung bei einer Sitzung am Mittwoch mit 20 zu sechs Stimmen bei zwei Enthaltungen dafür gestimmt, Deitz das Mandat zu entziehen. Deitz unterliege damit in einem Machtkampf mit den Arbeitnehmervertretern des Stammwerks, hieß es.
Wie die "FTD" weiter schreibt, war Deitz vor der Herauslösung von LANXESS aus dem Bayer-Konzern auf Betreiben des Bayer-Betriebsrats als Stellvertretender Aufsichtsratschef des neuen Unternehmens bestimmt worden. Üblicherweise sei bei großen deutschen Chemieunternehmen der Vize-Chef des Aufsichtsgremiums auch Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats.
Ein Machtkampf dieser Dimension ist laut Zeitung bislang ohne Beispiel für die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), die derartige Personalien normalerweise vorab intern regelt. "Unterm Strich ist natürlich jetzt politischer Schaden aufgetreten, den man durch die gewohnte Qualität der inhaltlichen Arbeit ausgleichen muss", sagte Bezirksleiter Frank Löllgen der "FTD". LANXESS-Vorstandschef Axel Heitmann bedauerte den Vorgang: "Wir verfolgen die Entwicklung aufmerksam, natürlich mit Sorge, weil wir noch viele Sachverhalte zu bearbeiten haben - und dafür eine starke Arbeitnehmervertretung wünschen", sagte er der Zeitung.
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