Die Hersteller von
Industriearmaturen können anlässlich der Messe INTERKAMA in Düsseldorf mit Zuversicht Produktneuheiten und
Trends präsentieren. Die Branche zählt rund 170 überwiegend mittelständisch geprägte Unternehmen, die im Jahr 2000 mit ungefähr 16 500
Beschäftigten ein Produktionsvolumen von 3,9 Mrd. DM (- 0,2%) erwirtschafteten. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres erzielten die
Unternehmen einer Mitgliederumfrage folgend ein Umsatzplus von preisbereinigt 4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dieses Wachstum
wurde jedoch ausschließlich vom Auslandsgeschäft getragen: Der Auslandsumsatz stieg kräftig um real 9% an, während der Umsatz im Inland
gegenüber dem Vorjahreszeitraum unverändert blieb.
Die Kapazitätsauslastung hat sich im Juni 2001 mit 84,5% (März 2001: 88,6%) im Vergleich zum Vorquartal zwar etwas verschlechtert, lag aber
noch über dem Vorjahreswert (Juni 2000: 83,6%). Der Auftragsbestand kann mit 1,5 Produktionsmonaten als normal bezeichnet werden. Im
Exportgeschäft konnten die deutschen Hersteller im Jahr 2000 mit einem Exportvolumen von 2,54 Mrd. DM ihren 3. Platz nach den USA (3,96
Mrd. DM) und
Italien (3,56 Mrd. DM) behaupten. Im ersten Halbjahr 2001 stiegen die Exporte um 7,6% auf 1279 Mio. DM. Besonders positiv
entwickelte sich die Ausfuhr nach Nordamerika (+ 35,7% auf 117 Mio. DM), in die Länder Asiens (+ 23,9% auf 245 Mio. DM) sowie nach Mittel-
und Osteuropa (+ 22,1% auf 144 Mio. DM). Hingegen blieb der Export in die wichtigste Absatzregion EU mit + 0,8% auf 630 Mio. DM nahezu
unverändert.
Zur Zeit bewerten die Hersteller die aktuelle Geschäftslage noch relativ optimistisch. Ein Grund ist die relativ robuste Auftragslage des
Großanlagenbaus, von der die Armaturenhersteller als Komponentenzulieferer zur Zeit noch profitieren. Gefahren gehen jedoch von der
nachlassenden Wirtschaftsdynamik insbesondere in Nordamerika aus. Da sich Nachfrageveränderungen in der Industrie erfahrungsgemäß mit
einer zeitlichen Verzögerung von bis zu sechs Monaten auf die Hersteller von Industriearmaturen auswirken, hält der Fachverband
Armaturen die
Anfang des Jahres aufgestellte Prognose von 4% Produktionswachstum für realistisch.
Auf der Interkama werden insbesondere die Hersteller von Regelarmaturen und Stellantrieben Produktneuheiten präsentieren. Die Hersteller
dieser "intelligenten" Armaturen konnten von Januar bis Juli 2001 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein überdurchschnittliches Umsatzplus von
real 9% verbuchen.
Regelarmaturen und Stellantriebe werden dank verstärkt eingesetzter Halbleitertechnik und Mikroelektronik modernsten Anforderungen gerecht.
So übernehmen zum Beispiel interaktionsfähige Stellgeräte Aufgaben der Selbstüberwachung und Diagnose (Störungsfrüherkennung und
Ermittlung der Störungsursache) sowie der Kommunikation durch standardisierte Verfahren (z.B. Feldbus). Die Vorteile von eingesetzten
Regelarmaturen für den Kunden liegen auf der Hand:
- Höhere Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Produktion durch digitale Kommu-nikation mit der Umgebung
- Resourcenschonende Produktion
- Verlängerung der Standzeiten und damit Verkürzung der Lebenszykluskosten
Weitere konkrete Anwendungs- und Entwicklungstendenzen, die auch auf der INTERKAMA zu sehen sein werden, gehen in Richtung
Fernüberwachung, Teleservice und Steuerung über das Internet.
Im Rahmen der Interkama wird es ein Forum Innovation Market Place mit verschiedenen Veranstaltungen zu aktuellen Themen der Branche
geben. Der Fachverband Armaturen wird die beiden Themenblöcke Aktorik sowie Fernüberwachung und Ferndiagnose durchführen.