Chemische Industrie hebt Umsatzprognose an - «Höhenflug hält an»

09.03.2006

(dpa) - Die chemische Industrie in Deutschland hat nach einem starken Schlussspurt 2005 die Umsatzprognose für dieses Jahr angehoben. Bei weiter steigenden Erzeugerpreisen werde der Branchenumsatz 2006 voraussichtlich um 4,5 Prozent klettern, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mitteilte. Bislang war nur mit einem Anstieg von 3,5 gerechnet worden. Bei der Produktion werde weiterhin ein Plus von 2,5 Prozent erwartet. «Der Höhenflug hält an», berichtete der Verband.

2005 hatte die chemische Industrie laut VCI den höchsten Produktionszuwachs seit mehr als 20 Jahren erzielt. Die Produktion stieg auch dank einer anziehenden Inlandsnachfrage um 7,1 Prozent. Der Umsatz lag 2005 mit 152 Milliarden Euro um 6,9 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Erzeugerpreise konnten im Jahresvergleich um 3,2 Prozent angehoben werden. Der weltwirtschaftliche Aufschwung habe die Branche «voll erfasst». Die Erwartungen eines Produktionswachstums von 2,5 Prozent und eines Umsatzanstiegs von 4,5 Prozent wurden weit übertroffen.

«Wir gehen davon aus, dass sich der Aufschwung im deutschen Chemiegeschäft zumindest in der ersten Jahreshälfte fortsetzen wird», erklärte der Verband. Wesentliche Wachstumsimpulse kämen dabei aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem wichtigsten Abnehmer von Chemikalien, und der weiter steigenden Nachfrage nach Pharmazeutika. Die guten Aussichten würden allerdings durch den neuerlichen Anstieg der Ölpreise und den schwachen privaten Konsum getrübt. Die hohen Wachstumsraten von 2005 ließen sich deshalb in diesem Jahr nicht wiederholen.

Dank der guten Chemiekonjunktur konnte der Beschäftigungsabbau in der chemischen Industrie zum Jahresende gestoppt werden. Im vierten Quartal waren 441.390 Männer und Frauen in der Branche beschäftigt. Damit blieb die Beschäftigung im Vergleich zum Vorquartal stabil. Im Jahresvergleich gab es allerdings ein Minus von einem Prozent.

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