Marktanalyse 'Kunststoffe in der Automobilproduktion'

10.10.2001
Im vergangenen Jahr wurden in der Pkw-Herstellung in Europa insgesamt 1,4 Millionen t Kunststoffe verarbeitet. Diese Menge soll laut einer neuen Analyse der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan (www.chemicals.frost.com) bis 2007 auf 1,7 Millionen t ansteigen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von durchschnittlich 2,6 Prozent, einer deutlich geringeren Rate als in den vergangenen vier Jahren, in denen knapp sechs Prozent erreicht wurden. Die größten Zuwächse werden beim Einsatz von Kunststoffen in elektrischen und Beleuchtungssystemen sowie für Anwendungen im Motorraum erwartet, während die Marktanteile von Kunststoffen im Innen- und Außenbereich zurückgehen werden. Ursachen für das geringere Wachstum sieht David Platt, Research Analyst bei Frost & Sullivan, im Rückgang der Automobilproduktion und in der zunehmenden Marktsättigung bei wichtigen Kunststoffanwendungen. Kunststoffhersteller, Zulieferer und Autobauer müssen weiter innovative Produkte und Technologien entwickeln, um neue Einsatzgebiete für Kunststoffe zu erschließen. Ansatzpunkte dafür bietet das Interesse der Fahrzeughersteller an Kostensenkung, Gewichtsreduzierung und Kraftstoffeinsparung ebenso wie ihr Bemühen um mehr Komfort und höhere Sicherheit. Neue Marktchancen verspricht dabei vor allem die Entwicklung von Werkstoffen, die überzeugende Alternativen zu herkömmlichen Materialien wie Metall und Glas darstellen. Als Beispiele für die Entwicklung neuer Technologien nennt Platt zum einen die Noryl-Produkte von GE plastics, die auf Polyphenylenoxid-Mischungen basieren und sich durch verbesserte Wärmebeständigkeit und -leitfähigkeit auszeichnen. Sie werden deshalb bevorzugt in Stoßstangensystemen eingesetzt. Die bessere Wärmebeständigkeit von Noryl und geringere Geruchsemissionen verschaffen dem Material auch einen Vorteil gegenüber PC/ABS (Polycarbonat /Acrylonitrile-butadiene-styrene) für Armaturenbretter. Die Hybridtechnologie von Bayer, die Kunststoff und Stahl verbindet, ermöglicht daneben bei hoher Tragfähigkeit und hoher Energieabsorption eine Reduzierung von Gewicht und Modulkosten. Sie wird deshalb in Komponenten für Türen, Sitze, Frontpartien und Stoßstangenhalter eingesetzt. Exatecs Kfz-Verglasungssysteme auf der Basis von Polycarbonat sollen dagegen eine Gewichtsreduzierung von etwa 40 Prozent gegenüber Glas bringen. Produkt- und Systementwicklung konzentrieren sich auf Heck- und Seitenscheiben, die im nächsten Jahr für den Markttest reif sein sollten. Den mit Abstand größten Umsatzanteil erreicht gegenwärtig Polypropylen (PP), ein Kunststoff, der vor allem bei der Herstellung von Armaturenbrettern und Türinnenverkleidungen zum Einsatz kommt. Allerdings wird erwartet, dass PP im Prognosezeitraum Marktanteile an andere Polymere wie PC/ABS-Mischungen verliert. Frost & Sullivan liefert mit dieser neuen Studie eine gründliche Analyse der Trends beim Einsatz von Kunststoffen aller Art im gesamten Spektrum der Kfz-Anwendungen. Die Analyse ermöglicht Einblicke in die Wettbewerbsstruktur des Marktes und gibt Empfehlungen für strategische Entscheidungen. Die Studie "The European Market for Engineering Plastics in Automotive Applications (Report 3872-39)" kann bezogen werden bei Frost & Sullivan, Klemensstrasse 9, 60487 Frankfurt/Main, Tel. 069-77033-12, Fax 069-234566, Katja.feick@fs-europe.com

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