RWE-DEA rechnet bis Jahresende mit Zustimmung des Kartellamts

18.10.2001
Der Mineralölkonzern RWE-DEA erwartet bis zum Jahresende eine positive Entscheidung der Kartellbehörden zum geplanten Gemeinschaftsunternehmen Shell & DEA Oil GmbH. Auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens sagte dessen Vorstandssprecher Georg Schöning am Mittwoch in Hamburg, nicht zuletzt wegen des parallel laufenden Prüfungsverfahrens zur beabsichtigen Zusammenarbeit von E.ON und BP rechne er mit schwierigen kartellrechtlichen Verhandlungen, "aber letztlich doch mit der Freigabe". Shell und RWE-DEA hatten die Vereinbarung über die Zusammenlegung ihres Downstream-Geschäfts in Deutschland am 5. Juli unterzeichnet. In der neuen Gesellschaft sollen in Zukunft die Bereiche Raffinerien, Versorgung der Unternehmen mit Mineralölprodukten und Mineralölvertrieb gebündelt werden. Das Vorhaben wird sowohl von der EU-Kartellbehörde in Brüssel als auch vom Bundeskartellamt geprüft. Bis dahin operieren beide Unternehmen als unabhängige Wettbewerber. Schöning sagte, beide Unternehmen böten den Wettbewerbsbehörden "jede Unterstützung an, um alle Fragen zufrieden stellend zu beantworten". Beide Konzerne waren im Frühjahr übereingekommen, zunächst jeweils 50 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen zu halten. Ab 1. Juli 2004 wird Shell einen weiteren Prozentpunkt erwerben und dann Mehrheitsgesellschafter sein. RWE-DEA besitzt die Option, ihren Anteil an Shell zu verkaufen. Das neue Gemeinschaftsunternehmen wird in Deutschland ein Tankstellennetz von insgesamt 3200 Stationen betreiben. Mit einem Marktanteil von 24 Prozent wird es die größte deutsche Ölgesellschaft sein. Zum Geschäftsergebnis von RWE-DEA sagte Schöning, es sei das bislang beste in der Unternehmensgeschichte gewesen. Bei einem um 13 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro (39,9 Milliarden Mark) gestiegenen Umsatz sei das Ergebnis vor Steuern um 153 Prozent auf 943 Millionen Euro (1,84 Milliarden Mark) gewachsen. Auch das Ergebnis nach Steuern habe sich mehr als verdoppelt und betrage 686 Millionen Euro (1,3 Milliarden Mark).

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