Europamarkt für Anlagen zur Behandlung von Industrieabwässern

25.10.2001
Der Europamarkt für Anlagen zur Behandlung von Industrieabwässern profitiert von der Einführung strengerer Umweltrichtlinien. Eine neue Analyse der Unternehmensberatung Frost & Sullivan geht davon aus, dass die Branche ihre Umsätze von 1,47 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 auf 1,82 Milliarden US-Dollar im Jahr 2007 steigern kann. Als zusätzliche Wachstumsmotoren werden höhere Abwasserkosten, massive Gebühren für die Nutzung kommunaler Abwasserleitungen sowie das weiterhin zunehmende Umweltbewusstsein genannt. Damit bietet der Markt trotz seiner Reife ein erhebliches Potenzial. "Die Branche ist stark abhängig von der Gesetzgebung," meint Arantxa Mencia, Research Analyst bei Frost & Sullivan. "Gerade die Entwicklungen der jüngsten Zeit zwingen die Hersteller von Abwasserbehandlungsanlagen dazu, nach effizienten, umfassenden Lösungen zu suchen." Als konkrete legislative Stimuli nennt Mencia die Wasserrahmenrichtline zur Gewässerpolitik aller EU-Mitgliedsstaaten, die IPPC-Richtline über die Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung durch große Industrieanlagen und den internationalen Standard für Umweltmanagementsysteme in Unternehmen (ISO 14001). Mit diesen Vorgaben steigt der Druck auf die Abwasser-produzierende Industrie, ihren Wasserverbrauch zu senken. Ein verstärktes Prozesswasser-Recycling wird dazu führen, dass eine geringere Menge an Abwasser mit höherem Verunreinigungsgrad anfällt. Folglich ist von einer steigenden Nachfrage nach anaeroben Prozessen auszugehen. Noch ist der Produktmarkt für biologische Sekundärbehandlung mit 36,4 Prozent Anteil am Gesamtumsatz größter Sektor im Europamarkt für Anlagen zur Behandlung von Industrieabwässern. An zweiter Stelle folgt der Bereich für mechanische Primärbehandlung. Ein robustes Wachstum prognostiziert Frost & Sullivan dem neuen Markt für Systeme zur Tertiär- und fortgeschrittenen Behandlung. Größter Abnehmer von Anlagen zur Abwasserbehandlung ist die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Im Jahr 2000 lag ihr Umsatzanteil bei 23,4 Prozent. Aufgrund der hohen Konzentration von Feststoffen und organischen Verbindungen im Abwasser werden aus diesem Markt bislang vor allem Anlagen zur Primär- und Sekundärbehandlung nachgefragt. Allerdings wird in Reaktion auf die gesetzlichen Vorgaben auch hier der Bedarf an Tertiärsystemen steigen. Auf Platz zwei folgte im Jahr 2000 die Chemische Industrie mit einem Umsatzanteil von 20,6 Prozent. Als führende europäische Ländermärkte nennt die Studie Deutschland und Frankreich. Während der deutsche Markt zunehmend gesättigt ist und kaum neue Projekte aufzuweisen hat, wird der französische Markt im Zuge der verschärften EU-Gesetze voraussichtlich weiter zulegen. Die Höhe der Wachstumsrate hängt allerdings davon ab, wie sich die Nachfrage im Bereich Ersatz und Aufrüstung alter Anlagen entwickelt. Der stark umkämpfte Markt wird dominiert von den drei Unternehmen Vivendi Water Systems, Ondeo-Degrémont und VA TECH WABAG. Gemeinsam erzielen sie einen Umsatzanteil von 25,6 Prozent. Frost & Sullivan geht davon aus, dass diese drei Wettbewerber im Zuge des wachsenden Konsolidierungs- und Globalisierungstrends ihre Position im Europamarkt noch weiter stärken können. Allgemein ist der Markt in den letzten Jahren gekennzeichnet durch zunehmende Reife, Investitionsmangel und die Monopolstellung bestimmter Unternehmen in einigen europäischen Regionen. Dies hat viele größere europäische Firmen dazu veranlasst, ihren Marktanteil durch Akquisition ausländischer Hersteller auszubauen. Zu den Zielmärkten mit viel versprechenden Wachstumschancen zählen dabei Afrika, Osteuropa, Südamerika und Asien. Titel der Studie: Frost & Sullivan's Analysis Of The European Industrial Wastewater Treatment Equipment Market Report B006) Weitere Infos: Stefan Gerhardt, Frost & Sullivan, Klemensstrasse 9, 60487 Frankfurt/Main, Tel. 069-77033-11, Fax 069-234566, stefan.gerhardt@fs-europe.com

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