Lanxess-Chef Heitmann will viertes Sanierungsprogramm starten

21.07.2006

(dpa.AFX) Der Vorstandsvorsitzende des Chemiekonzern Lanxess, Axel Heitmann, will mit einem weiteren Sanierungsprogramm die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhöhen. In einem Interview mit "Euro am Sonntag" kündigte Heitmann ein viertes Programm an. "Ich habe das gesamte Lanxess-Management weltweit aufgefordert, Ideen und Vorschläge einzureichen, wie wir noch effizienter werden können. Alles muss auf den Prüfstand", sagte der Manager der Wirtschaftszeitung.

Unter anderem solle die Produktion am Standort Antwerpen "substanziell verbessert" werden. In Deutschland gehe es um effizientere Servicestrukturen, beispielsweise bei der Kunden-Belieferung. "Insgesamt wollen wir die Kosten dadurch um 50 Millionen Euro jährlich senken", sagte Heitmann. Bereits Ende September, Anfang Oktober könnten "umsetzungsreife Programme vorliegen. Dabei werde es Einmalkosten von rund 80 Millionen Euro geben. "Ab 2009 werden die Maßnahmen greifen", so Heitmann.

Lanxess hatte bereits im vergangenen Jahr zwei umfangreiche Sanierungsprogramme aufgelegt, die ab 2008 jährliche Einsparungen von 160 Millionen Euro bringen sollen. Ein drittes Programm soll ab 2009 eine weitere Entlastung um 50 Millionen Euro pro Jahr erzielen.

Der Firmenchef wollte Entlassungen im Rahmen des vierten Sanierungsprogramms nicht ausschließen. Der Jobabbau stehe bei den neuen Maßnahmen aber nicht im Vordergrund. Er sei auch offen für unkonventionelle Vorschläge, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhöhen. Mittelfristig solle die Gewinn-Marge (EBITDA) auf das Niveau der Wettbewerber steigen, das bei 13 bis 15 Prozent liegt. "Da müssen will mittelfristig auch hin", so Heitmann. Für 2006 strebt Lanxess nach eigenen Angaben eine Marge von neun bis zehn Prozent an.

Trotz des hohen Ölpreises bekräftigte der Lanxess-Chef die Jahresprognose. Zu einer Korrektur bestehe kein Einlass, "weil wir Preiserhöhungen bisher immer an unsere Kunden weitergegeben haben. Wir rechnen weiterhin mit einem bereinigten EBITDA von 640 bis 680 Millionen Euro".

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