Drei Bayer-Patente pro Werktag für die Zukunft des Unternehmens
Wenning: "Forschung ist der Schlüssel zum Erfolg"
Mit der Akquisition der Schering AG stärkt Bayer insbesondere die Forschungsaktivitäten im Pharma-Bereich. "Der Anteil des forschungsintensiven Pharma-Geschäfts am Konzernumsatz war noch nie so groß wie heute", sagte Wenning vor 140 Journalisten aus 16 Ländern. Mit einem kombinierten Umsatz von 9,1 Milliarden Euro und einem Forschungsbudget von 1,6 Milliarden Euro (Angaben auf Basis des Jahres 2005) wird das neue Unternehmen Bayer Schering Pharma mit Sitz in Berlin zu einem der größten Pharma-Unternehmen Deutschlands avancieren. Vor allem die Therapiegebiete Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen sollen vorangebracht werden.
Neben der Forschungs- und Entwicklungskompetenz liegt Bayer nach eigenen Angaben auch bei der Geschwindigkeit der Entwicklung von Arzneimitteln vorn. Nach einer Untersuchung des amerikanischen "Tufts Center für Studien zur Medikamenten-Entwicklung" gehört Bayer zu den führenden Unternehmen, die in den vergangenen fünf Jahren neue, innovative Produkte am schnellsten entwickelt haben.
Wenning forderte Politik und Wirtschaft auf, die Innovationskraft Deutschlands weiter zu stärken und mehr Mut zur Vermarktung der Forschungsergebnisse aufzubringen. Auf Dauer sei keine starke Stellung in der Forschung möglich, wenn Produktion und Vermarktung der Innovationsergebnisse blockiert würden. "Man muss viel Geld investieren und eine Menge Geduld aufbringen, um eine Infrastruktur und eine Know-how-Basis zu schaffen, die Spitzentechnologie hervorbringen", sagte Wenning. Deutschland und Europa hätten lange Zeit vom guten Bestand gezehrt. Doch nun sei es dringend an der Zeit, auch wieder die Substanz zu stärken, ansonsten drohe man den Anschluss an andere Staaten zu verlieren. "Was wir brauchen, ist Mut zum Fortschritt", so Wennings Appell. Gleichzeitig äußerte er Sorgen bezüglich des wissenschaftlichen Nachwuchses. "Unser Bildungssystem liefert zu wenig Talente für eine dynamische, innovationsgetriebene Wirtschaft. Für eine flexible, globalisierte Forschung und Produktion genügt die Standardausbildung längst nicht mehr."
Der Bayer-Vorstandsvorsitzende verwies auch auf die Technologie-Scheu und Akzeptanz-Probleme innovativer Technologien in der Bevölkerung. Hier seien Politik und Wirtschaft gleichermaßen gefordert, Aufklärungsarbeit zu leisten. "Wir können nur dann wieder wettbewerbsfähige, herausfordernde und interessante Arbeitsplätze in der Spitzenforschung anbieten, wenn die Rahmenbedingungen stimmen", betonte Wenning. Dies könne nur im Schulterschluss zwischen Politik, Wissenschaft und Industrie geschehen.
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