Helmholtz-Gemeinschaft geht auf Reformkurs voran

Walter Kröll zum Präsidenten gewählt

13.12.2001
Nach der Gründung des eingetragenen Vereins Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. am 12. September 2001 hat die Gemeinschaft am heutigen 11. Dezember 2001 mit der konstituierenden Sitzung ihres neuen Senats und der Wahl des ersten Präsidenten weitere Schritte zur Umsetzung ihrer strategischen Neuorientierung getan. Über Details informierten Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Professor Dr. Walter Kröll, neu gewählter Präsident der HGF, in Berlin die Presse. Mit der Programmfinanzierung haben Wissenschaft und Politik gemeinsam ein Förderkonzept geschaffen, das über die Grenzen Deutschlands hinaus Ausstrahlung hat. Eine der größten Reformen im deutschen Forschungssystem ist damit auf den Weg gebracht. Walter Kröll, bisher Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), betonte: "Es geht nun darum, die Reform zügig Realität werden zu lassen. Die Helmholtz-Zentren sollen im Verbund untereinander und mit starken externen Partnern noch leistungsstärker und wettbewerbsfähiger werden. Wir wollen die Helmholtz-Gemeinschaft zu einem tragenden Pfeiler des europäischen Forschungsraumes und einem weltweit anerkannten Markenzeichen machen." Ihre Mission - so der Präsident - ist es, zu den großen Herausforderungen und drängenden Problemen in den Bereichen Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Verkehr und Weltraum, Schlüsseltechnologien und Struktur der Materie signifikante Lösungsbeiträge zu leisten. Dies verlangt große gemeinsame Anstrengungen, die in eine strategische Bündelung und Fokussierung der Kräfte münden müssen. Im Bereich Energie geht es um eine langfristig gesicherte Energiebereitstellung, die ressourcen- und umweltschonend in einem geeigneten Energiemix die Grundlage für Wirtschaftswachstum und Wohlstand bildet. Im Bereich Erde und Umwelt steht das bessere Verständnis des komplexen Systems Erde im Mittelpunkt. Durch die Erforschung der Austausch- und Wechselwirkungsprozesse in der Atmosphäre sollen bessere Vorhersagen von Wetter und von Klimaveränderungen möglich werden. Im Bereich Gesundheit konzentrieren die Helmholtz-Zentren sich darauf, die molekularen Grundlagen für Krankheitsentstehung und Krankheitsabwehr unter anderem bei Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erforschen. Lösungsstrategien zur Bewältigung des Verkehrswachstums und zu mehr Sicherheit sowie Umweltverträglichkeit des Luftverkehrs gehören zu den zentralen Anliegen im Forschungsbereich Verkehr und Weltraum. Im Bereich der Schlüsseltechnologien geht es um die Entwicklung und Anwendung von Nanotechnologie, Mikrosystemtechnik, Mechatronik, Adaptronik und neuen Materialien, die die technologische Entwicklung unseres Jahrhunderts prägen werden. Die Aufklärung dessen, was die Welt im Innersten zusammenhält, ist das übergreifende Forschungsziel im Bereich Struktur der Materie. Dabei gehört die Bereitstellung von Großgeräten der nächsten Generation für nationale und internationale Forschungsgruppen zu den zentralen Aufgaben. Die Helmholtz-Gemeinschaft will sich den genannten Herausforderungen und Problemen mit einer neuen Qualität der Kooperation und Arbeitsteilung in internen und externen Netzwerken stellen. Die Satzung der HGF und die Erklärung der Zuwendungsgeber geben dafür den organisatorischen und forschungspolitischen Rahmen. Die entscheidenden Stichworte der HGF-Reform sind konzertierte Forschung in großen Programmen und programmorientierte Förderung. Sie beschreiben zwei Seiten derselben Medaille und zielen auf mehr Eigenverantwortung, Wettbewerb und internationale Qualitätsstandards, Kooperation und Vernetzung, Transparenz und Flexibilität. Gemeinsam haben die Mitglieder der HGF, der Senat und die Zuwendungsgeber die Kriterien formuliert, die für die Erstellung und Bewertung der Programme maßgebend sind. Dazu gehören an erster Stelle die wissenschaftliche Qualität im internationalen Vergleich, Originalität sowie die nachgewiesene wissenschaftliche Kompetenz für die Programmdurchführung. Daneben geht es um die strategische Bedeutung des Programms, seine wissenschaftliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Relevanz. Dabei misst die Helmholtz-Gemeinschaft der Zusammenarbeit mit den Hochschulen besondere Bedeutung zu. Schon heute ist die HGF an circa 60 Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft beteiligt, etwa 850 ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler halten regelmäßig Lehrveranstaltungen an Hochschulen, die meisten Institutsdirektoren der Helmholtz-Zentren sind gemeinsam mit Universitäten berufen. Zur Umsetzung der Reform werden adäquate Organisationsstrukturen und -prozesse entwickelt, mit dem Ziel, organisatorisch zusammenzuführen, was thematisch und programmatisch zusammen gehört. Entscheidend für den Erfolg ist der persönliche Einsatz und die Kreativität exzellenter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Zentren, ferner die Kooperationsbereitschaft leistungsfähig

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