Lab-on-a-Chip: Minilabor mit großartiger Zukunft

24.01.2002
Frankfurt am Main, 23. Januar 2002 Die Lab-on-a-Chip-Technologie wird die Durchführung chemischer Analysen revolutionieren und das Bild der Labortechnik von morgen kräftig mitbestimmen. Aber bis dahin ist es nach einer neuen Marktanalyse von Technical Insights (http://technical-insights.frost.com), einem Unternehmensbereich der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan, noch ein gutes Stück Weg. Immerhin rückt nach Jahren der Forschung und Entwicklung die Markteinführung von Lab-on-a-Chip-Produkten näher. Firmen wie Caliper Technologies, Orchid BioSciences und Cyrano Sciences bieten die erste Lab-on-a-Chip-Generation oder Prototypen zur Evaluierung an. Mindestens für die nächsten zwanzig Jahre steht den Lab-on-a-Chips, mit denen sich die Funktionen komplizierter Instrumente auf Westentaschenformat bringen lassen, eine kontinuierliche Entwicklung bevor. Portable und leicht bedienbare Analysesysteme Medizin, Labortechnik und Chemie stellen die größten Märkte für Lab-on-a-Chips dar. Neben der Genanalyse als wichtigstem Anwendungsbereich bieten sich Proteomik, medizinische Diagnostik, Screening und Bestimmung von Erregern an. Angesichts der Bedrohung durch Terrorismus und biologische Waffen sind portable und leicht bedienbare Analysesysteme zur Überwachung von Luft, Wasser und Lebensmitteln von großem Interesse. Dieser Umstand dürfte nach Kathy Austin, Technology Research Analystin bei Technical Insights, der Finanzierung von Lab-on-a-Chip-Projekten zugute kommen. Langfristig eröffnen sich weitere Einsatzmöglichkeiten bei Schnelltests in Krankenhäusern, Notaufnahmen und Arztpraxen, etwa in der kardiologischen Labordiagnostik, gleichermaßen im privaten Haushalt. Ersatz für komplexe Diagnoseinstrumente Lab-on-a-Chips werden wahrscheinlich nicht für Tests verwendet werden, die lediglich auf eine Ja/Nein-Antwort hinauslaufen, da dafür bereits einfache, zuverlässige und preiswerte Lösungen auf dem Markt sind. Die besonderen Chancen von Lab-on-a-Chips liegen im Ersatz hochkomplexer klinischer Diagnoseinstrumente, etwa dann, wenn Konzentrationen von mehr als einem Analyten bestimmt oder vor der Analyse komplexe Separationen durchgeführt werden müssen. Verschiedene Anwendungen noch in der Realisierungsphase Die meisten Schwierigkeiten aus der Entwicklungsphase sind inzwischen überwunden. Der Schwerpunkt liegt nun auf der technischen Realisierung von Anwendungen entsprechend den Anforderungen des Marktes. Zu den noch zu lösenden Problemen gehört zum Beispiel die Angleichung der Reaktionsfähigkeit von Proteinen auf einem Chip mit der in einer flüssigen Verbindung sowie die Integration aller Komponenten auf einem Chip oder in einem handlichen Gerät. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt ist die Aufbereitung der Proben für die eigentliche Analyse. Verschiedene Unternehmen haben ihre Lab-on-a-Chips in Systeme integriert, bei denen die Proben in einem großen Maßstab vorbereitet und dann in den Analysator eingebracht werden. Breitere Markteinführung bedarf niedriger Preise Eine breitere Martkteinführung scheitert bisher noch an den von hohen Entwicklungs- und Produktionskosten bestimmten Preisen. Höhere Stückzahlen würden Preissenkungen ermöglichen, die dafür erforderliche stärkere Nachfrage wird sich aber erst mit niedrigeren Preisen einstellen. Wie bei jeder neuen Produkteinführung beisst sich somit auch hier die Katze in den Schwanz. Hoffnungsträger für die Pharma-Industrie Die Lage der Branche ist von Konsolidierungstendenzen geprägt. Kleinere Lab-on-a-Chip-Anbieter stehen bevorzugt auf der Einkaufsliste von Pharmariesen, die im Bereich der Wirkstoffforschung große Hoffnungen auf Lab-on-a-Chips setzen. Die Studie "Lab-On-A-Chip: The Revolution in Portable Instrumentation - 4th Edition (D229)" ist zu beziehen bei

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