Umsatz-Wachstum in der rheinland-pfälzischen Chemie verlangsamt sich auf hohem Niveau
Beschäftigungsrückgang nahezu gestoppt
Der Umsatz der chemischen Industrie in Rheinland-Pfalz wächst weiter. Jedoch hat sich das Wachstum verlangsamt. Im dritten Quartal dieses Jahres setzten die Chemiebetriebe rund 5,8 Milliarden Euro um, das sind 3,5 Prozent mehr als im dritten Quartal des Vorjahres. Das meldet das Statistische Landesamt. Bundesweit betrug das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr neun Prozent. Eine repräsentative Blitzumfrage der Chemieverbände Rheinland-Pfalz zeigt aber, dass sich die Stimmung unter den Mitgliedsunternehmen im Vergleich zum Frühjahr etwas eingetrübt hat.
In den ersten neun Monaten setzte die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz zwar insgesamt 18,1 Milliarden Euro um (6,9 Prozent mehr um als im Vergleichszeitraum des Vorjahres), doch konnte das dritte Quartal nicht mit dieser Entwicklung Schritt halten. Vor allem der September hat mit einem Wachstum von nur 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu diesem schwachen Ergebnis beigetragen. Der Inlandsumsatz sank in diesem Monat sogar um 1,2 Prozent.
Der Beschäftigungsrückgang konnte nahezu gestoppt werden. Ende September arbeiteten rund 53.000 Menschen für die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz. Die Anzahl der Beschäftigten sank um nur 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im Moment sind 63 Prozent der Mitgliedsunternehmen mit der Auftragslage zufrieden. Im Frühjahr dieses Jahres waren dies noch 77 Prozent. Die leichte Eintrübung der Stimmung zeigt sich auch bei der Einschätzung des Umsatzes für dieses Jahr. Gingen im Frühjahr noch alle Unternehmen davon aus, dass der Umsatz stabil bleiben oder steigen werde, rechnen nun 18 Prozent mit sinkenden Umsätzen. Auch hat sich die Anzahl der Unternehmen, die Personal reduzieren wollen, von 22 Prozent im Frühjahr auf 36 Prozent im Herbst erhöht.
Kaum negativen Einfluss auf die Ertragsentwicklung der Unternehmen hat bisher der hohe Eurokurs. Einige der befragten Unternehmen profitieren sogar davon, da sie selbst nur in den Euroraum exportieren, wichtige Rohstoffe aber in US-Dollar abgerechnet werden. Einzelne Unternehmen überlegen allerdings, bei anhaltender Situation auch in den USA zu produzieren.
"Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum fortsetzt, die Steigerungsraten aber nun geringer ausfallen", sagt Klaus Heinlein, Vorstandsvorsitzender der Chemieverbände Rheinland-Pfalz. "Insgesamt wird der Aufschwung anhalten, denn die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland und in Europa ist weiterhin gut."
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