Max-Planck-Institut für Chemie erhält neuen Direktor

Stephan Borrmann berufen

16.01.2001
In das Direktorium des Max-Planck-Instituts für Chemie tritt mit Beginn des Jahres 2001 als fünftes und nebenamtliches Mitglied Prof. Dr. Stephan Borrmann ein. Die Ernennung zum Direktor und Leiter der Forschungsgruppe "Wolkenphysik und -chemie" erfolgt unmittelbar nach seiner Berufung an das Institut für Physik der Atmosphäre der Universität Mainz. Die gemeinsame Berufung soll die Zusammenarbeit zwischen Institut und Universität vertiefen und damit Mainz seine national und international führende Position in der Atmosphärenforschung weiterhin sichern. Geboren 1959 in Mainz, studierte Stephan Borrmann Physik und promovierte 1991 an der Universität Mainz. In seine Studienzeit fallen - unterstützt durch Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes - mehrere Auslandsaufenthalte, darunter 1985 und 1986 an der Meteorologischen Abteilung der Naval Postgraduate School in Monterey, USA. Als Postdoktorand forschte Stephan Borrmann von 1991 bis 1993 am National Center for Atmospheric Research in Boulder, USA, und kehrte dann als Assistent an das Institut für Physik der Atmosphäre nach Mainz zurück. Zwischen 1998 und 2000 leitete er nach seiner Habilitation in Mainz die Aerosolforschungsgruppe am Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre des Forschungszentrums Jülich GmbH. Im November 2000 erfolgte die Berufung auf die C4-Professur für Experimentelle Physik der Atmosphäre/Beobachtende Meteorologie an der Universität Mainz. Professor Borrmann zählt zu den anerkannten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Atmosphärenforschung mit dem Schwerpunkt auf Aerosoluntersuchungen im Grenzbereich Troposphäre/Stratosphäre. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine enge Verzahnung von Experiment und Theorie aus, auch wird in ihnen immer wieder die Verbindung zwischen Mikrophysik der atmosphärischen Teilchen und den chemischen Prozessen in der Atmosphäre hergestellt. Durch die Beteiligung, häufig in leitender Position, an zahlreichen internationalen Flugzeugmesskampagnen gelang es ihm, die wichtige Rolle von Zirrus- und Schleierwolken für die Chemie der oberen Troposphäre und der unteren Stratosphäre aufzuzeigen. Weiterhin untersuchte er die marine atmosphärische Grenzschicht über dem Ozean und entwickelte ein Verfahren zur in-situ Messung von Wolkenpartikeleigenschaften mit Hilfe der Pulslaserholografie. Derzeit entwickelt Prof. Borrmann eine neue Messmethode, bei der einzelne Aerosolpartikel mittels intensiver Laserblitze verdampft werden und die chemische Zusammensetzung der Teilchen aus der dabei entstehenden Ionenwolke massenspektroskopisch analysiert wird. Damit soll im Kontext der Diskussion um die anthropogenen Klimaveränderungen u.a. geklärt werden, inwieweit die Abgase von Flugzeugen durch Bildung von Kondensstreifen, Aerosolen und Zirren die chemischen Eigenschaften der Atmosphäre beeinflussen.

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