Meteorit möglicherweise Auslöser für Entstehung von Leben

10.12.2008 - Japan

(dpa)­ Meteoriteneinschläge könnten zur Entstehung von Leben auf der Erde beigetragen haben. Das berichten japanische Forscher der Tohoku-Universität in Sendai im Fachjournal Nature Geoscience. Die Wissenschaftler hatten im Labor einen Meteoriteneinschlag in die Ozeane der jungen Erde simuliert. Dabei entstanden chemische Verbindungen wie Fettsäuren und die Aminosäure Glycin, Grundbausteine aller heutigen Lebewesen.

Meteoriten bestehen gewöhnlich aus Kohlenstoff, Eisen und Nickel. Die Ozeane auf der jungen Erde enthielten neben Wasser vermutlich auch Ammoniak, eine wasseranaloge Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff. Yoshihiro Furukawa und seine Kollegen beschossen Gemische der fünf Substanzen in einem Edelstahlbehälter mit einer Spezialkanone, um die Druckverhältnisse bei einem Meteoriteneinschlag nachzustellen. Bei Einschlaggeschwindigkeiten von etwa einem Kilometer pro Sekunde bildeten sich nach Angaben der Forscher unzählige Verbindungen auf Kohlenstoffbasis und damit möglicherweise Auslöser für die spätere Entstehung von Leben.

Viele Meteoriten seien wahrscheinlich mit mindestens doppelt so hohem Druck auf die Erde eingeschlagen, schreiben die Forscher. Dabei seien womöglich sehr viel komplexere Substanzen entstanden als bei ihrem Laborversuch. Sie spekulieren, dass sich durch wiederholte Einschläge auch zunächst einfache Verbindungen zu größeren Molekülen weiterentwickelt haben könnten.

Originalveröffentlichung: Yoshihiro Furukawa et al.; "Biomolecule formation by oceanic impacts on early Earth"; Nature Geoscience, Published online: 7 December 2008

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!