Mit einem my.chemie.de-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
Deutsch-koreanisches Forscherteam produziert in einem neuen Verfahren permanente Datenspeicher und stellt dabei einen Rekord in der Speicherdichte auf
19.06.2008
Immer kleiner und leichter, aber auch schneller und leistungsstärker soll die Elektronik von morgen sein. Eine Methode, die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik, der Pohang University of Science and Technology (POSTECH) in Korea und des Korea Research Institute of Standards and Science (KRISS) jetzt entwickelt haben, könnte dabei helfen. Das neue Verfahren ermöglicht es nämlich, besonders dicht gepackte Datenspeicher herzustellen. Mit Hilfe einer extrem fein perforierten Maske haben die Forscher Kondensatoren aus Platin und Blei-Zirkonat-Titanat (PZT) mit einer Dichte von 176 Milliarden Stück auf einem Quadratzoll untergebracht - das ist Weltrekord für dieses Material. Solche Speicherpunkte lassen sich leicht ansteuern und speichern Information dauerhaft. Chips aus diesem Material könnten daher die derzeitigen Arbeitsspeicher ersetzen, in denen die gespeicherten Bits ständig aufgefrischt werden müssen.
Permanente Datenspeicher aus der deutsch-koreanischen Kooperation können zudem auf diese Weise 176 Milliarden Bits pro Quadratzoll speichern, das sind 27 Milliarden pro Quadratzentimeter - mehr als alle vergleichbaren Speicher dieser Materialklasse. "Wir nähern uns damit Speicherdichten von einigen Terabit, Billionen von Bits, pro Quadratzoll", sagt Dietrich Hesse, der als Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle an den Arbeiten des Forscher-Teams maßgeblich beteiligt war: "Und wir hoffen, dass wir die Speicherdichte noch weiter steigern können."
So hohe Speicherdichten sind eine Voraussetzung, damit permanente Speicher breitere Anwendung finden. Sie könnten etwa die Festplatte und das lästige Booten im PC überflüssig machen. Für den Einsatz als Speicher erfüllen die Nanokondensatoren noch eine weitere Bedingung: Jeden Speicherpunkt können die Wissenschaftler gezielt ansteuern, obwohl sie nur gut 60 Nanometer Abstand voneinander haben. "Diese Arbeit zeigt, dass auch ganz unkonventionelle und bisher nicht beachtete Herstellungsmethoden aus Nachbargebieten der Elektronik-Forschung einen wesentlichen Fortschritt bei der Suche nach Konzepten für hochdichte Festkörperspeicher bringen können", sagt Professor Ulrich Gösele, Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik.
Originalveröffentlichung:Woo Lee, Hee Han, Andriy Lotnyk, Markus A. Schubert, Stephan Senz, Marin Alexe, Dietrich Hesse, Sunggi Baik und Ulrich Gösele; "Individually addressable epitaxial ferroelectric nanocapacitor arrays with near Tb inch-2 density"; Nature Nanotechnology Advance Online Publication 2008.
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.
Die Theorie hamburgischer Wissenschaftler zum polaritonisch verstärkten Energietransfer von Molekülen über weite Distanzen hinweg eröffnet neue Wege im chemischen Design und in der ‘spukhaften Chemie’.
Wissenschaftler der Theorieabteilung des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik d ... mehr
Wissenschaftler der Theorie-Abteilung des Max-Planck-Instituts für Struktur und Dynamik der Materie (MPSD) am Center for Free-Electron Laser Science in Hamburg haben mit theoretischen Berechnungen und Computersimulationen gezeigt, dass in atomar dünnen Schichten eines Supraleiters durch vir ... mehr
Waldbrände, wie sie derzeit in Kalifornien wüten, haben große Auswirkungen auf die Umwelt. Die unkontrollierten Feuer zerstören nicht nur riesige Waldflächen und bewohnte Gebiete. Sie beeinträchtigen auch stark die lokale und regionale Luftqualität. Ein internationales Wissenschaftlerteam u ... mehr
Kaum ein Prozess in der chemischen Industrie läuft ohne Katalysatoren. Sie beschleunigen chemische Reaktionen und helfen so, Energie zu sparen und unerwünschte Nebenprodukte zu vermeiden. Viele Reaktionen werden durch Katalysatoren aber auch praktisch erst möglich. mehr
Details die enger als 200 Nanometer beieinander liegen, können mit optischen Mikroskopen nicht mehr unterschieden werden – das entspricht in etwa dem Zweihunderdstel einer Haaresbreite. Grund dafür ist die Wellennatur des Lichts, dessen halbe Wellenlänge in etwa diesen 200 Nanometern entspr ... mehr
Die Brennstoffzelle kann klimaschonenden Strom erzeugen, vor allem wenn sie mit Wasserstoff aus regenerativen Quellen wie etwa aus Biomasse betrieben wird. Damit sie aber auch mit Brennstoff aus Holzabfällen oder Stroh optimal arbeitet, benötigt sie eine ausgeklügelte Steuerung. mehr
Max-Planck-Institute betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Dienste der Allgemeinheit. Die Max-Planck-Gesellschaft greift insbesondere neue, besonders innovative Forschungsrichtungen auf, die an den Universitäten in Deutschland noch keinen od ... mehr
Materialwissenschaftler lösen viele Probleme nach dem Vorbild der Natur – und manchmal stellen sie das erst nachträglich fest. Ein Beispiel dafür ist der Glasstab, auf dem der Meeresschwamm Monorhaphis chuni lebt. Ein Team der Max-Planck-Institute für Kolloid- und Grenzflächenforschung und ... mehr
Ein Bit pro Atom: Nach diesem Prinzip würde man gerne die magnetischen Datenspeicher der Zukunft bauen. Diesem Ziel ist ein Team um Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle und der Universität Leipzig nun einen großen ... mehr
Oberflächliche Betrachtungen helfen selten weiter – das hat sich auch ein Team des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik in Halle, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Universität Leipzig zu Herzen genommen: Die Wissenschaftler erforschen Kombinationen aus magneti ... mehr
Die experimentellen und theoretischen Arbeiten am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik konzentrieren sich auf Festkörperphänomene, die durch kleine Dimensionen, Oberflächen und Grenzflächen bestimmt sind. Die Untersuchungen haben das Ziel, Zusammenhänge zwischen magnetischen, elektro ... mehr
„Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein“: Mit dieser Devise legt das Matthäus-Evangelium die Grundlage für die klassische Aussagelogik. Eine Behauptung ist demnach entweder wahr oder falsch – eine dritte Möglichkeit kann es nicht geben. Die Quantenmechanik erschüttert diesen Leitsatz jedoch ... mehr
Wissenschaftler der Max-Planck-Gesellschaft bauen ihre Kooperationen mit südkoreanischen Kollegen der privaten Pohang University of Science and Technology (POSTECH) weiter aus. Max-Planck-Präsident Professor Peter Gruss und der Präsident von Postech, Professor Sunggi Baik, unterzeichneten a ... mehr
Immer kleiner und leichter, aber auch schneller und leistungsstärker soll die Elektronik von morgen sein. Eine Methode, die Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik, der Pohang University of Science and Technology (POSTECH) in Korea und des Korea Research Institute o ... mehr