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MilchsÀure
MilchsĂ€ure (lat. acidum lacticum) ist eine chemische Verbindung, die ein wichtiges Zwischenprodukt im Stoffwechsel darstellt. MilchsĂ€ure ist zum Beispiel ein Produkt beim Abbau von Zuckern durch anaerobe Glycolyse. Die MilchsĂ€ure wird auch als 2-HydroxypropionsĂ€ure bezeichnet, nach den Nomenklaturempfehlungen der IUPAC ist jedoch 2-HydroxypropansĂ€ure zu verwenden. Ihre Halbstrukturformel lautet CH3âCHOHâCOOH. Die Salze der MilchsĂ€uren heiĂen Lactate. In der Biochemie bezeichnet Lactat auch einfach nur das Anion der MilchsĂ€ure. Die D-(â)-MilchsĂ€ure wird auch als linksdrehende MilchsĂ€ure, die L-(+)-MilchsĂ€ure auch als rechtsdrehende MilchsĂ€ure bezeichnet. Produkt-Highlight
GeschichteMilchsĂ€ure wurde 1780 von Scheele in saurer Milch entdeckt. Die FleischmilchsĂ€ure (L-(+)-MilchsĂ€ure) wurde von Jöns Jakob Berzelius im Jahr 1808 entdeckt und ihre Struktur 1873 von Johannes Wislicenus aufgeklĂ€rt. 1895 machte Boehringer Ingelheim die bahnbrechende Entdeckung, dass MilchsĂ€ure mit Hilfe von Bakterien in groĂen Mengen hergestellt werden konnte â so wurde das Unternehmen zum Pionier der âbiotechnischenâ Herstellung in groĂem MaĂstab. VorkommenL-(+)-MilchsĂ€ure kommt im SchweiĂ, Blut, im Muskelserum, der Niere und der Galle vor. Das Racemat, d. h. die Mischung aus D- und L-Form der MilchsĂ€ure, stammt aus Sauermilchprodukten, Tomatensaft, Bier. EigenschaftenDer spezifische Drehwert der L-MilchsĂ€ure betrĂ€gt +2,6° (c = 2,5 in H2O bei 21â22 °C). HerstellungBiologisch entsteht bei der mikrobiellen Fermentation durch Lactobazillen hĂ€ufig das Racemat. Die BakterienstĂ€mme werden nach ihrer Eigenart, Glucose entweder nur zu Lactat (homofermentative StĂ€mme) oder auch zu anderen GĂ€rprodukten zu vergĂ€ren (heterofermentative StĂ€mme), eingeteilt. Technisch erfolgt die Herstellung durch VergĂ€rung von Milch oder Molke durch Lactobacillus casei. Sonst lĂ€sst es sich durch Verseifung von 2-Hydroxypropionnitril herstellen. VerwendungAls Lebensmittelzusatzstoff trĂ€gt sie die Bezeichnung E 270. MilchsĂ€ure wird in der Genussmittelindustrie (Brauerei, BĂ€ckerei, als SĂ€uerungsmittel in SĂŒĂwaren, vereinzelt in Limonade) aber auch in der Gerberei zum Entkalken von HĂ€uten verwendet. Auch in der Kosmetik wird sie z. B. zur Behandlung von Akne verwendet. MilchsĂ€ure wird heutzutage anstelle von Triclosan in antibakteriellen FlĂŒssigseifen, Reinigern und GeschirrspĂŒlmitteln verwendet.Die desinfizierenden Eigenschaften der MilchsĂ€ure entfalten sich bei einem PH-Wert 3-4. Bereits bei PH 5 fehlt diese desinfizierende Wirkung. "siehe ersten link unten" Auch als Kalklöser ist die MilchsĂ€ure sehr wirksam. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind in der Textilindustrie und der Druckerei und FĂ€rbetechnik gegeben. Des Weiteren nutzen Imker die MilchsĂ€ure zur Behandlung ihrer Bienen gegen die Varroamilbe. BASF plant fĂŒr 2006 die MarkteinfĂŒhrung eines biologisch abbaubaren Kunststoffes auf Polylaktatbasis (EcovioÂź). MilchsĂ€ure wird vielen Nahrungsmitteln in Form der Salze Calciumlactat oder Calciumlactatgluconat zur Calciumanreicherung zugesetzt. Arachnologen verwenden MilchsĂ€ure, um die prĂ€parierte Epigyne von Spinnenweibchen aufzuhellen und um Gewebereste aufzulösen. Dadurch können sie genauer untersucht werden. Das ist hĂ€ufig zur Bestimmung der Art notwendig. PhysiologieBei starker BetĂ€tigung der Skelettmuskulatur kann es zum Anstieg des Blut-Lactatgehaltes von 5 mg% auf 100 mg% kommen. Dieser Vorgang wurde frĂŒher als Ursache des Muskelkaters verstanden, jedoch wird diese Theorie heute gröĂtenteils als falsch betrachtet. FĂŒr den Menschen ist die rechtsdrehende L-(+)-MilchsĂ€ure die physiologische. Oral eingenommen wird sie im Organismus schneller abgebaut als die linksdrehende D-(â)-MilchsĂ€ure. Quellen
Siehe auch
Kategorien: Reizender Stoff | CarbonsÀure | Arzneistoff |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel MilchsĂ€ure aus der freien EnzyklopĂ€die Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz fĂŒr freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfĂŒgbar. |