Lanxess zieht Neubau für Kautschuk-Werk in Singapur vor

Produktion startet in Q1 2013

20.01.2010 - Singapur

Lanxess hat die Pläne für den Neubau eines Butylkautschuk-Werkes vorgezogen und setzt nun im Mai 2010 den ersten Spatenstich in Singapur. Das neue Werk soll im ersten Quartal 2013 die Produktion aufnehmen. Die Anlage auf der Halbinsel Jurong Island ist für eine Kapazität von 100.000 Jahrestonnen ausgelegt und kostet bis zu 400 Millionen Euro (umgerechnet rund 575 Millionen US-Dollar).

Mit den Kapazitäten kann LANXESS die wachsende Nachfrage nach Butylkautschuk für Reifen bedienen, die durch den Trend zur Mobilität, insbesondere durch die wachsende Mittelschicht in China und Indien, gefördert wird. Zusätzlich ist Butylkautschuk ein bedeutendes Produkt für den Einsatz in der pharmazeutischen Industrie, insbesondere in Asien.

„Wir freuen uns, mit diesem Projekt jetzt an den Start zu gehen. Die neue Anlage wird weltweit die modernste ihrer Art sein”, sagte LANXESS-Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann: „Diese Investition ist vom Volumen die bisher größte in unserer fünfjährigen Unternehmensgeschichte. Wir unterstreichen damit unser Engagement in diesem Geschäftsfeld gegenüber unseren Kunden sowie den auch künftig wachsenden Märkten in Asien.“

Aufgrund der Weltwirtschaftkrise und der daraus resultierenden Nachfrageschwäche hatte LANXESS im Juni 2009 den Produktionsstart in Singapur auf das Jahr 2014 verschoben. Die Krise führte zum Lagerabbau und hohen Schwankungen bei Kundenbestellungen. In den vergangenen sechs Monaten hat sich die Nachfrage stabilisiert und in den kommenden Jahren werden für den Butylkautschuk-Markt wieder durchschnittliche Wachstumsraten von über drei Prozent erwartet. Die beiden Kautschukwerke von LANXESS in Zwijndrecht (Belgien) und Sarnia (Kanada) produzieren gegenwärtig mit hoher Auslastung.

Erwartet wird zudem, dass die weltweite Nachfrage nach Reifen im Jahr 2011 wieder auf das Niveau vor Ausbruch der globalen Krise zurückkehren wird, weil sich das Geschäft mit Ersatzreifen und die Autoproduktion zunehmend erholen. Um sich für diese zu erwartende Nachfrage zu rüsten, planen alle führenden Reifenhersteller, die alle LANXESS-Kunden sind, ihre Kapazitäten in den BRIC-Staaten auszubauen.

Das neue Kautschukwerk wird LANXESS auf einem Gelände von 200.000 Quadratmetern errichten. Das Grundstück wird geleast von der JTC Corporation, einer Vermittlungsgesellschaft des Ministeriums für Handel und Industrie in Singapur. Die benachbarte Shell-Raffinerie liefert langfristig das Ausgangsmaterial für den zur Produktion von synthetischem Kautschuk wichtigen Grundstoff Isobuten. LANXESS wird mit der Anlage 200 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze schaffen und will diese Stellen lokal besetzen.

Das bislang angewandte Produktionsverfahren für Butylkautschuk wurde komplett überarbeitet und kommt nun in Singapur zum Einsatz. Dieses Verfahren setzt einen neuen Standard in der Industrie. Im Ergebnis wird das neue Werk effizienter und umweltfreundlicher produzieren.

Um der wachsenden Nachfrage in Asien Rechnung zu tragen, wird LANXESS ebenfalls in 2010 die globale Zentrale der Business Unit Butyl Rubber von Fribourg in der Schweiz nach Singapur verlagern. In der Zentrale werden in der Startphase rund 35 Mitarbeiter in den globalen Funktionen wie Marketing, Controlling sowie Einkauf arbeiten. Mehr als die Hälfte der Umsätze in diesem Geschäftsfeld werden zurzeit in der Region Asien erzielt, in der vor allem China, Indien und Südkorea starke Wachstumsraten ausweisen.

„Wir werden uns in diesem Jahr insbesondere auf Asien fokussieren, weil in dieser Region die stärksten Erholungstendenzen von der weltweiten Wirtschaftskrise zu beobachten sind”, sagte Heitmann.

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