„Chemiehandel im März 2010 - in der Krise gut behauptet“

25.03.2010 - Deutschland

Der deutsche Chemikalien- Groß- und Außenhandel konnte sich in der seit Herbst 2008 andauernden schweren Wirtschafts- und Finanzkrise bisher gut behaupten. Der Umsatz in 2009 ging im Vergleich zum Vorjahr um ca. 22 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro und die abgesetzten Mengen um ca. 13 Prozent zurück. Aufgrund intensiver Sparmaßnahmen konnte ein Ergebnisverfall in vergleichbarem Umfang vermieden werden. Wie vorhergesehen bestätigte sich die Zunahme der Zahlungsverzögerungen. Darüber hinaus nahm die Zahl der insolventen Kunden zu. Dies gilt insbesondere für die im Außenhandel tätigen Unternehmen. Verstärkt wurde dieses Problem durch die sich weiter aus Haftungsrisiken zurückziehenden Kreditversicherer.

Steigende Preise für gehandelte Waren scheinen zum Optimismus Anlass zu geben, was bei Betrachtung der gehandelten Mengen jedoch nicht bestätigt wird. Während der Spezialitätenhandel von diesen Preissteigerungen eher profitiert, hat der lagerhaltenden Platzhandel wegen der noch labilen Wirtschaftssituation deutlich größere Schwierigkeiten, Preiserhöhungen durchzusetzen.

Unter der Beibehaltung der aktuellen Kriterien bei der Kreditvergabe erwartet die Wirtschaft Probleme bei der Finanzierung nach Vorlage der Bilanzzahlen für 2009. Umso wichtiger erscheint es, dass die Branche zur Kompensation dieser Belastungen sowohl ihr Leistungsprofil im Hinblick auf das Produktportfolio, das Dienstleistungsspektrum und die Servicequalität ausbaut als auch die Kostenstrukturen weiter optimiert.

Mit zunehmender Sorge nimmt der Chemiehandel zur Kenntnis, dass die europäische und nationale Gesetzgebung zum Arbeits-, Gesundheit- und Umweltschutz, unabhängig von den wirtschaftlichen Problemen, vorangetrieben wird. Neben der Umsetzung der REACH-Verordnung und des neuen Einstufungs- und Kennzeichnungssystems nach GHS/CLP, sieht sich die Branche darüber hinaus mit einer nicht enden wollenden Reihe von Spezialgesetzgebungen konfrontiert - so z. B. der Biozid-Verordnung oder der Regelung für Explosivgrundstoffe.

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