Bayer investiert 110 Mio. Euro in Vielzweck- Anlage für Pflanzenschutzmittel
Produktion und Verfahrensentwicklung unter einem Dach
"Die Investition ist nicht nur ein Bekenntnis zum Pflanzenschutz, sondern auch zum Standort Deutschland und insbesondere Nordrhein-Westfalen", erläuterte Wenning. Bis zum Jahr 2005 werde Bayer allein in Deutschland mehr als 10 Milliarden Euro für Investitionen, Instandhaltung und Forschung ausgeben, davon rund 85 Prozent in Nordrhein-Westfalen. "Wir bei Bayer glauben an den Industrie-Standort Deutschland", so der Bayer-Chef. Dormagen, einer der weltweit wichtigsten Pflanzenschutz-Standorte des Konzerns, verfüge über hervorragend ausgebildetes Fachpersonal. Allein in dieses Werk investierte Bayer im vergangenen Jahr 214 Millionen Euro für Neuanlagen, Modernisierungen und Kapazitätserweiterungen.
Wenning sieht jedoch dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der chemischen und pharmazeutischen Industrie im Hinblick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern: Er mahnte die Schaffung innovationsfreundlicher Bestimmungen für die Entwicklung moderner Schlüsseltechnologien, eine deutliche Verringerung der Lohnnebenkosten und Steuerbelastungen sowie eine Harmonisierung der Umweltgesetzgebung an. Darüber hinaus warnte der Bayer- Vorstandsvorsitzende vor drohenden Zusatzbelastungen für die chemische Industrie, insbesondere vor der in Brüssel geplanten Verschärfung des Chemikalienrechts: Dies würde eine Kostenlawine auslösen und die europäischen Unternehmen würden im Vergleich zu den Konkurrenten in den USA und Asien weiter an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
Bayer erhält Innovationspreis für Pflanzenschutzmittel
Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Georg Wilhelm Adamowitsch, lobte die neue Produktionsanlage als "eine wegweisende Investition für den Standort, sowohl für die Stadt Dormagen und den Kreis Neuss als auch für das ganze Land Nordrhein-Westfalen." Die neue Anlage sichere nicht nur unmittelbar 180 Arbeitsplätze, sondern sie leiste einen wichtigen Beitrag, um die Spitzenstellung des Chemiestandorts Nordrhein-Westfalen zu wahren und auszubauen. Adamowitsch: "Ich bin sicher, dass die neue Bayer CropScience mit dieser flexiblen Anlage auch in der Produktionstechnik für die Zukunft bestens gerüstet ist."
Mit Blick auf die im Brüsseler Weißbuch für Chemie geforderten Veränderungen in der Chemikalienpolitik sagte der Staatssekretär, er begrüße es sehr, dass die Bundesregierung zusammen mit dem Verband der chemischen Industrie und der IGBCE "eine detaillierte Verbesserungsliste für das Chemikalien-Weißbuch erarbeitet hat, die von der Landesregierung nach Kräften unterstützt wird."
Der Staatssekretär war mit einer besonderen Auszeichnung nach Dormagen gekommen: Er überreichte den R.I.O.- Innovationspreis, der für besondere Leistungen auf dem Gebiet des nachhaltigen Umweltschutzes verliehen wird. Den von der Aachener Kathy-Beys-Stiftung ausgelobten Preis nahm Dr. Jochen Wulff, Vorstandsvorsitzender der Bayer CropScience, entgegen. Die Ehrung wurde dem Bayer- Pflanzenschutz für die Entwicklung einer innovativen Alternative zu klassischen Pflanzenschutzmitteln im Obstbau zugesprochen. Das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro stellt Bayer CropScience für Umweltprojekte in Leverkusener Schulen zur Verfügung.
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