Chemie-Industrie fordert raschere Hilfen für mittelständische Firmen

03.04.2020 - Deutschland

(dpa) Die Chemie-Industrie fordert raschere Hilfen für die vielen mittelständischen Unternehmen in der Branche. Gerade kleinere Firmen mit 100 oder 200 Mitarbeitern drohten in der Corona-Krise durch das Förderraster des Bundes zu fallen, erklärte der Verband der Chemischen Industrie (VCI). «Liquiditätshilfen müssen unbürokratisch und vor allem schnell bereitgestellt werden. Das ist vor allem für kleinere Unternehmen noch nicht gewährleistet», sagte Präsidiumsmitglied Henrik Follmann am Donnerstag.

Unternehmen können gegen akute Liquiditätsengpässe Kredite bei der KfW zu beantragen, die staatliche Förderbank trägt 80 bis 90 Prozent des Kreditrisikos. Den Rest übernimmt entweder die Hausbank oder das Unternehmen stellt Sicherheiten. Hier sollte die Bundesregierung nachbessern, forderte der VCI in Frankfurt. Er vertritt Chemie- und Pharmaunternehmen mit rund 465.000 Beschäftigten in Deutschland.

Denkbar sei etwa, Banken beim Kreditrisiko noch weiter freizustellen oder die Bonität von Firmen später zu prüfen. «Schlimmstenfalls ist das Unternehmen bis zur Kreditentscheidung zahlungsunfähig», monierte der VCI. Die KfW müsse die Anträge schnell bearbeiten und auszahlen. Auch die Öffnung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds für alle Firmen, also auch Mittelständler mit überschaubarer Beschäftigtenzahl, sei ein Weg, um Geld rasch bereitzustellen. Direkte Zuschüsse des Bundes erhalten derzeit nur Firmen mit weniger als zehn Mitarbeitern.

Aus der Wirtschaft waren wiederholt Klagen laut geworden, die Hilfen kämen nicht schnell genug bei den Unternehmen an. Die KfW berichtete am Donnerstag von einem gewaltigen Andrang: 2500 Kreditanträge mit 10,6 Milliarden Euro Gesamtvolumen habe man schon angenommen.

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