LANXESS geht gestärkt aus der Krise hervor

Wachstumstreiber Kautschuk in Asien und Lateinamerika

14.05.2010 - Deutschland

Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat im ersten Quartal 2010 das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) mit 233 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Das Unternehmen profitierte dabei von der weltweiten Erholung der Märkte, insbesondere in Asien und Lateinamerika. Vor allem stieg die Nachfrage nach synthetischem Kautschuk aus China und Brasilien deutlich.

Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich volumengetrieben um 53 Prozent auf 1,61 Milliarden Euro. Gestiegene Kosten für Rohstoffe wurden vollständig an die Kunden weiter gegeben. Der Konzerngewinn lag im ersten Quartal bei 104 Millionen Euro, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 14 Millionen Euro angefallen war. Eine weitere wichtige Finanzkennziffer, die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen, stieg um mehr als das Doppelte auf 14,4 Prozent.

LANXESS profitierte erneut von der Implementierung flexibler Kostenstrukturen, die die Auswirkungen der weltweiten Krise deutlich reduzierten. Vor Jahresfrist hatte LANXESS wie die gesamte Chemiebranche beträchtlich unter den Folgen der Krise gelitten.

„Unsere Kennzahlen belegen, dass LANXESS gestärkt aus der Krise hervorgeht”, sagte Axel C. Heitmann, Vorstandsvorsitzender der LANXESS AG. „Unsere Strategie der Fokussierung auf die Wachstumschancen in den BRIC-Staaten und unser striktes Kostenmanagement zahlen sich aus.”

Die Nettoverschuldung lag aufgrund eines gestiegenen Working Capitals mit 851 Millionen Euro zum Ende des ersten Quartals 2010 leicht über dem Stand vom Jahresende 2009 (794 Mio. Euro). Der erhöhte Mittelabfluss ergab sich aus der allgemein verstärkten Geschäftstätigkeit.

Entwicklung in den Regionen

Asien-Pazifik zeigte im ersten Quartal die stärkste Entwicklung, denn mit 376 Millionen Euro wurde der Umsatz im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Die Region repräsentiert nun 23 Prozent des Konzernumsatzes und ist gemessen daran zweitstärkste Region. Auch in Lateinamerika wurden die Verkaufserlöse mit über 195 Millionen Euro mehr als verdoppelt und stehen nun für 12 Prozent des Konzernumsatzes.

„Das signifikante Umsatzwachstum in Asien und Lateinamerika wird von den Megatrends Mobilität und Urbanisierung verstärkt“, sagte Heitmann. „Mit unserem innovativen und hochwertigen Produktportfolio tragen wir diesen Bedürfnissen der wachsenden Mittelschicht in diesen Regionen Rechnung.“

EMEA (Europa, mittlerer Osten, Afrika, ohne Deutschland) bleibt mit 30 Prozent Umsatzanteil die stärkste Region. Dort stieg der Umsatz deutlich um 35 Prozent auf 484 Millionen Euro. Die Verkaufserlöse in Deutschland wuchsen um 26 Prozent auf 308 Millionen Euro. In Nordamerika betrug das Plus 38 Prozent auf 250 Millionen Euro.

Entwicklung in den Segmenten

Der Umsatz im Segment Performance Polymers stieg im ersten Quartal um 85 Prozent auf 828 Millionen Euro. Das Segment profitierte von einer anziehenden Nachfrage in China und Brasilien. Vor allem das Geschäft mit Ersatzreifen sowie der Wiederaufbau der Lagerbestände bei Kunden sorgten für den positiven Trend. Deutlich gestiegene Rohstoffkosten wurden durch Preisanpassungen ausgeglichen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sprang auf 144 Millionen Euro nach acht Millionen Euro im Vorjahr.

Angesichts der anhaltend starken Nachfrage nach hochwertigem Synthesekautschuk von LANXESS erfolgt die Grundsteinlegung für das neue Butyl-Kautschukwerk in Singapur mit einer Jahreskapazität von 100.000 Tonnen am 17. Mai 2010. Am 7. Mai gab LANXESS zudem die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem taiwanesischen Kautschukhersteller TSRC Corp. und den Neubau eines Nitril-Kautschukwerkes in Nantong, China, bekannt. Das Investitionsvolumen beträgt umgerechnet rund 36 Millionen Euro.

Im Segment Advanced Intermediates stieg der Umsatz im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent auf 320 Millionen Euro. Positiv wirkten die Übernahme der Geschäfte der indischen Gwalior und die wachsende Nachfrage aus dem Automobilsektor sowie der Farben- und Lackindustrie. Das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel im Jahresvergleich um vier Prozent auf 44 Millionen Euro. Ursächlich dafür war die Nachfrageschwäche für Pharma- und Agrovorprodukte.

Der Umsatz im Segment Performance Chemicals wuchs im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 455 Millionen Euro. Alle sieben Business Units des Segments steigerten die Volumina deutlich. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verdoppelte sich auf 78 Millionen Euro. Wichtigste Wachstumstreiber waren die Business Units Inorganic Pigments und Rhein Chemie, die vom Aufschwung in der Bauindustrie und im Automobilsektor profitierten.

Ausblick

„Wir sind gut in das neue Jahr gestartet und gehen von einer Fortsetzung des positiven Wirtschaftstrends aus. Deshalb erwarten wir für 2010 ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 650 und 700 Millionen Euro“, sagte Heitmann.

Der Vorstandsvorsitzende sieht aber auch Risiken und verweist auf volatile Rohstoffpreise, die finanzielle Instabilität in der Euro-Zone und das Auslaufen staatlicher Konjunkturpakete: „Deshalb ist es weiter notwendig, unsere Kostenstrukturen zu optimieren und sorgfältig mit unseren finanziellen Mitteln umzugehen. Asien und Lateinamerika haben bereits wieder Vorkrisenniveau erreicht, aber es wird noch einige Zeit dauern, bis die Erholung in der westlichen Hemisphäre abgeschlossen ist.“

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