Dow und Evonik starten Pilotanlage zur Herstellung von Propylenglykol direkt aus Wasserstoffperoxid

Innovative Technologie verspricht Flexibilität, weniger Kosten und einen verringerten Fußabdruck

06.11.2023
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Symbolbild

Dow und Evonik geben die Inbetriebnahme der Pilotanlage zur Herstellung von Propylenglykol direkt aus Wasserstoffperoxid (engl. hydrogen-peroxide-to-propylene-glycol, HPPG) am Evonik Standort in Hanau bekannt. Die gemeinsam von Dow und Evonik entwickelte Anlage nutzt das bahnbrechende HYPROSYN®-Verfahren, um Propylenglykol effizienter zu produzieren. Ziel ist es, die Kundennachfrage mit mehr Flexibilität, weniger Kosten und einem verringerten Fußabdruck optimal zu bedienen.

„Bei Dow setzen wir auf Zusammenarbeit mit unseren Kunden und anderen Stakeholdern, um durch gemeinsames Schaffen und durch Innovation Lösungen für große Herausforderungen zu finden. Deshalb freue ich mich sehr, dass diese Anlage durch diese Zusammenarbeit in Betrieb genommen wurde“, sagt Andrew Jones, Global Business Director für Chlor-Alkali Vinyl & Propylene Oxide, Propylene Glycol, bei Dow. „Mit der innovativen Technologie und dem flexiblen Anlagen- und Geschäftsmodell sind wir gut aufgestellt, um auf die wachsende Marktnachfrage und die Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren.“

„Bei Evonik Active Oxygens ist Nachhaltigkeit Nukleus der künftigen Geschäftsentwicklung. Dabei kommt es nicht nur auf innovative Technologien an, sondern auch auf die Fähigkeit, diese zu skalieren und auf den Markt zu bringen“, sagt Michael Träxler, Leiter des Geschäftsgebiets Active Oxygens bei Evonik. „Hier kommen starke strategischen Partnerschaften ins Spiel. Die Inbetriebnahme dieser Pilotanlage in Hanau ist damit nicht nur ein wichtiger technologischer Meilenstein in unseren Bemühungen, die Industrie nachhaltiger aufzustellen, sondern auch ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit ist, um nachhaltige Lösungen voranzutreiben.“

Die Pilotanlage demonstriert die Vorteile der neuartigen Technologie. Im herkömmlichen Produktionsprozess wird Propylen zunächst zur Herstellung von Propylenoxid verwendet. Das Propylenoxid wird dann durch Hydrolyse in Propylenglykol umgewandelt. Das HYPROSYN®-Verfahren nutzt jedoch ein neuartiges katalytisches System, um Propylenglykol direkt aus Propylen und Wasserstoffperoxid zu erzeugen. Die Integration aller Reaktionsschritte in einem einzigen Reaktor erspart zusätzliche Investitionen in Propylenoxid-Kapazität und verringert den Kapitalbedarf. Das Verfahren ermöglicht zudem einen kleineren ökologischen Fußabdruck, da z.B. der Wasserbedarf auf weniger als 5% reduziert wird im Vergleich zum herkömmlichen Prozess. Darüber hinaus können bestehende Propylenglykol-Anlagen mit der neuen Technologie nachgerüstet werden, um von der Technologie profitieren zu können.

Propylenglykol dient als wichtiger chemischer Bestandteil, der als Hochleistungsadditiv, Zwischenprodukt oder Initiator in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet wird — darunter Industrie, Lebens- und Futtermittel, Pharmazeutika und Kosmetika. In den nächsten Jahren werden die Teams von Dow und Evonik den Betrieb und die Fähigkeiten der Anlage laufend evaluieren, um die Produktion zu skalieren und der wachsenden Marktnachfrage gerecht zu werden.

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