BASF restrukturiert ihre Weichmacherproduktion in Europa

24.07.2002

Ludwigshafen, 23.07.2002 - Als Ergebnis gründlicher Prüfung hat die BASF Aktiengesellschaft, Ludwigshafen, beschlossen, ihre Weichmacher- und PSA-Produktion in Europa zu restrukturieren und auf die beiden World - Scale - Anlagen in Ludwigshafen, Deutschland und Feluy, Belgien, zu fokussieren.

BASF wird in Abstimmung mit der Standortleitung Tarragona, Spanien, zum 31. August 2002 die dortige Weichmacherproduktion sowie zum 31.12.2002 die Anlage für das Weichmachervorprodukt Phthalsäureanhydrid (PSA) schließen. Sie leistet damit einen Beitrag zur dringend erforderlichen Restrukturierung des Marktes in Europa, der von einem starken Mengendruck und damit scharfem Preiswettbewerb geprägt ist.

In den von der Stillegung betroffenen Anlagen arbeiten 40 Personen. BASF Española entwickelt in engem Kontakt mit den betroffenen Mitarbeitern und der Arbeitnehmervertretung vor Ort einen Sozialplan. Der notwendige Abbau von Arbeitsplätzen wird so sozialverträglich wie möglich gestaltet.

Dem Beschluss vorausgegangen waren die Schließung einer ersten Weichmachervorprodukteanlage in Tarragona im Juni 2001 und der Erwerb der Weichmacher- und PSA-Kapazitäten der Firma SISAS in Feluy, Belgien, im Juli des letzten Jahres. "Die heutige Entscheidung war nicht leicht, aber sie kommt zum richtigen Zeitpunkt. Ziel ist es, unsere führende Rolle im europäischen Weichmachermarkt auszubauen und das Geschäft nachhaltig zu stärken", sagt Herbert Fietzek, zuständig für das Weichmachergeschäft der BASF in Europa.

Die beiden Anlagen waren in den 70er Jahren ausschließlich für die Binnenversorgung des iberischen Weich-PVC Marktes errichtet worden. Seit der Öffnung der Märkte gewinnen europaweit zunehmend World - Scale - Anlagen an Bedeutung und an Wettbewerbsfähigkeit.

Dazu erklärt Ramon Gil-de-Luigi, Mitglied der Geschäftsleitung der BASF Española: "Für uns kommt die Entscheidung nicht völlig unerwartet. Alle haben sich sehr angestrengt, aber letztlich hat es nicht gereicht. Wir wussten, dass unsere lokale Weichmacher- und PSA-Produktion ohne die wirtschaftlich erforderliche Größe im Vergleich zu anderen europäischen Standorten eine eher ungünstige Kostenposition haben."

Um bestehende Verträge mit PSA-Kunden sicher einzuhalten, wird die PSA-Anlage erst Ende 2002 stillgelegt. Die spanischen Weichmacherkunden werden zukünftig ausschließlich über ein lokales Tanklager in Tarragona aus Großanlagen in Ludwigshafen und Feluy beliefert.

Die Produktionsanlagen in Tarragona wurden 1971 in Betrieb genommen. Die Gesamtkapazitäten betragen 40.000 Tonnen Weichmacher bzw. 17.000 Tonnen PSA pro Jahr.

In Europa gehört die BASF mit einer Jahreskapazität von 220.000 Tonnen PSA und rund 350.000 Tonnen Weichmachern zu den führenden Herstellern und bietet das breiteste Produktsortiment an. Die jüngste Neuentwicklung Hexamoll® DINCH, ein innovativer Weichmacher speziell für Kinderspielzeug, Lebensmittelverpackungen und Medizinprodukte wird seit Juli 2002 in Ludwigshafen hergestellt.

PSA wird u.a. als Vorprodukt für Weichmacher und in der Herstellung synthetischer Harze eingesetzt. Weichmacher werden Kunststoffen beigemischt, damit sich diese einfacher verarbeiten und vielseitiger einsetzen lassen. Der Löwenanteil geht in Weich-PVC, das wegen seiner ausgezeichneten Gebrauchseigenschaften und seines guten Preis-Leistungsverhältnisses geschätzt wird.

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