LANXESS hebt Jahresprognose nach Rekordquartal an

Anhaltend hohe Nachfrage nach Synthesekautschuk und Hightech-Kunststoffen

26.08.2011 - Deutschland

LANXESS hebt seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2011 nach einem Rekord-Ergebnis im zweiten Quartal an. Der Spezialchemie-Konzern erwartet jetzt einen Anstieg des EBITDA vor Sondereinflüssen um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuvor war ein Wachstum von zehn bis 15 Prozent als Prognose genannt worden. Im zweiten Quartal stieg das EBITDA vor Sondereinflüssen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26 Prozent auf 339 Millionen Euro.

„Dank unserer klaren Ausrichtung auf innovative Premium-Produkte und aufstrebenden Volkswirtschaften, verbunden mit unserer bewährten Preis-vor-Menge-Strategie, haben wir erneut hervorragende Ergebnisse erzielt“, sagte LANXESS Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann. „Dabei haben  insbesondere unsere Geschäfte mit Synthesekautschuken und Hightech-Kunststoffen vom Megatrend Mobilität profitiert.“

Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. In allen Segmenten wurden die gestiegenen Rohstoffkosten vollständig in den Markt weitergegeben. Hinzu kamen ein Mengenwachstum und positive Portfolio-Effekte aus den jüngsten Akquisitionen, vor allem des DSM-Elastomergeschäfts. Gegenläufig auf die Umsatzentwicklung wirkten Währungseffekte von minus sieben Prozent, hauptsächlich infolge des schwachen US-Dollars.

Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug im zweiten Quartal  15,1 Prozent nach 14,7 Prozent im Vorjahr. Der Konzerngewinn stieg im Jahresvergleich um 38 Prozent auf 181 Millionen Euro.

Die Nettoverschuldung erhöhte sich im Berichtsquartal gegenüber Ende 2010 um 49 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro. Gründe waren vor allem die Akquisitionen des DSM-Elastomergeschäfts und des Materialschutz-Geschäfts von Syngenta. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit hat sich mit 212 Millionen Euro mehr als verdreifacht und spiegelt damit die Stärke des Konzerns wider.

Geschäftsentwicklung nach Regionen

EMEA (Europa ohne Deutschland, Mittlerer Osten, Afrika) blieb mit 30 Prozent Anteil am Konzernumsatz im zweiten Quartal 2011 die stärkste Region. Hier stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 665 Millionen Euro. Das stärkste Wachstum wurde dabei in Russland, Frankreich und Italien verzeichnet.

Die Region Asien-Pazifik erzielte ein Umsatzplus von 19 Prozent auf 492 Millionen Euro und damit einen Anteil am Gesamtumsatz  von 22 Prozent. Wesentlichen Anteil am Wachstum in dieser Region hatten insbesondere China, Indien und Südkorea.

In Deutschland stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf 411 Millionen Euro. Das waren 18 Prozent des Konzernumsatzes.

In der Region Nordamerika verbesserte LANXESS seinen Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 368 Millionen Euro. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug 16 Prozent.

In Lateinamerika stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent auf 307 Millionen Euro und entsprach damit 14 Prozent des Konzernumsatzes. Bereinigt um Währungseffekte erzielte die Region das stärkste operative Wachstum im zweiten Quartal 2011. Brasilien war erneut der wichtigste Wachstumstreiber in der Region.

Der Umsatz in den fünf BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) nahm gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 522 Millionen Euro zu. Das waren 23 Prozent des Konzernumsatzes.

Geschäftsentwicklung nach Segmenten

Das Segment Performance Polymers weitete seinen Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 37 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro aus. Steigende Rohstoffkosten, insbesondere für Butadien und Isobutylen, wurden durch Preiserhöhungen um 29 Prozent kompensiert. Weitere Gründe waren das Mengenwachstum und ein Beitrag von rund 80 Millionen Euro des erworbenen EPDM-Kautschukgeschäfts. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 40 Prozent auf 229 Millionen Euro. Dabei profitierten das Synthesekautschuk-Geschäft und das Hightech-Kunststoff-Geschäft vom Wachstum in der Reifen- beziehungsweise Automobilindustrie.

Um die Chancen, die der Megatrend Mobilität bietet, optimal zu nutzen, hat LANXESS vor kurzem den Ausbau seines Werks für Nd-PBR-Kautschuk am US-Standort Orange, Texas, abgeschlossen. Nd-PBR ist ein synthetischer Kautschuk, der zur Herstellung der neuen Generation sogenannter „Grüne Hochleistungsreifen“ essentiell ist. Darüber hinaus wurde die Produktionsanlage für die Hightech-Kunststoffe Durethan und Pocan in Wuxi, China, erweitert. Diese Kunststoffe leisten einen wichtigen Beitrag zum Leichtbau in der Automobilindustrie.

Unterstützt durch Preis- und Mengensteigerungen kletterte der Umsatz im Segment Advanced Intermediates im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 395 Millionen Euro, wobei gestiegene Rohstoffkosten vollständig weitergegeben wurden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen blieb mit 65 Millionen Euro auf dem hohen Vorjahresniveau. Beide Geschäftsbereiche Advanced Industrial Intermediates und Saltigo profitierten dabei von der anhaltend robusten Nachfrage im Agrobereich, insbesondere nach Vorprodukten für Fungizide.

Der Umsatz des Segments Performance Chemicals wuchs im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 561 Millionen Euro. Alle Geschäftsbereiche des Segments gaben die steigenden Rohstoffkosten vollständig weiter in den Markt. Zum verbesserten  Umsatz trugen zudem die im Januar übernommene lateinamerikanische Darmex-Gruppe und das im April erworbene Materialschutzgeschäft von Syngenta bei. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 13 Prozent auf 95 Millionen Euro, wobei die beiden Geschäftsbereiche Inorganic Pigments und Rubber Chemicals, angetrieben durch die Megatrends Urbanisierung und Mobilität, die stärksten Ertragssteigerungen erzielten.

Ausblick

„Die Nachfrage nach unseren Produkten ist weiterhin stark und unsere Produktionsanlagen sind sehr gut ausgelastet“, sagte Heitmann. „Vor diesem Hintergrund und dem starken ersten Halbjahr heben wir unsere Jahresprognose für das Gesamtjahr 2011 an.“

Erwartet wird jetzt eine Steigerung des EBITDA vor Sondereinflüssen um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 918 Millionen Euro.

Potenzial für Rückschläge ergibt sich aus der Gefahr einer weiteren Abschwächung des US-Dollars sowie der hohen Staatsverschuldung einzelner europäischer Staaten und der USA.

Zum Ausgleich erwarteter weiterer Preissteigungen für Rohstoffe und Energie in der zweiten Jahreshälfte wird LANXESS an seiner Preis-vor-Menge-Strategie konsequent festhalten.

LANXESS beobachtet auch die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten und die gestiegene Nervosität der Anleger. Daraus abzuleiten ist auch eine erhöhte Unsicherheit bezüglich der zukünftigen makroökonomischen Entwicklung.

Heitmann sagte: „Wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir dank unserer exzellenten strategischen Aufstellung und unserer engagierten Mitarbeiter schnell und effizient auf jegliche Herausforderungen reagieren können.“

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