3M betritt technologisches Neuland

Pilotanlage für Recycling von Spezialkunststoffen

30.05.2012 - Deutschland

In Bayern entsteht derzeit eine Pilotanlage für eine neue Art des Recyclings von Spezialkunststoffen. Gebaut wird sie von der Dyneon GmbH, einer Tochter des Multi-Technologieunternehmens 3M. Mit der Anlage können jährlich 500 Tonnen Fluorpolymerabfälle hochwertig wiederverwertet werden.

3M

Extrudierte Schläuche aus PTFE.

Das weltweit einmalige Abfallrecyclingkonzept, das mit knapp einer Million Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert wird, ist eines der zukunftsweisenden Umweltprojekte, die  am 5. und 6. Juni, anlässlich der „Woche der Umwelt“, im Park von Schloss Bellevue in Berlin vorgestellt werden. Die Universität Bayreuth hat die Entwicklung der innovativen Technologie unterstützt.

Polytetrafluoroethylene (PTFE) kommen aufgrund ihrer Hitze- und Chemikalienbeständigkeit in zahlreichen anspruchsvollen High-Tech Anwendungen zum Einsatz. Die Spezialkunststoffe aus der der Gruppe der Fluorpolymere werden beispielsweise im Automobilbau für Benzinschläuche oder Lambdasonden verwendet. In der Umwelttechnik kommen sie in Dichtungen und Rohrleitungen zum Einsatz. Auch aus der Produktion von zahlreichen Gegenständen des täglichen Gebrauchs sind sie nicht mehr wegzudenken.

Fluorpolymerabfälle mussten bisher thermisch verwertet oder auf Sonderdeponien kostenintensiv entsorgt werden. Mit der Pilotanlage können sie jetzt hochwertig recycelt werden. Die PTFE-Abfälle werden in einem Spezialreaktor erhitzt, in ihre Ausgangsstoffe aufgespalten, gereinigt und danach ohne Qualitätsverlust wieder zu hochwertigem PTFE zusammengesetzt.

Das Potenzial für den Natur- und Umweltschutz ist enorm. Experten schätzen, dass bei der Verarbeitung von PTFE in Europa pro Jahr zur Zeit bis zu 5.000 Tonnen PTFE Abfall entstehen.

Bei erfolgreichem Projektverlauf können mit der Pilotanlage in Bayern ca. 2.500 Tonnen Chlor eingespart sowie 5.000 Tonnen CO2-Emissionen und 5.000 Tonnen Abfallsäure vermieden werden. Zusätzlich trägt das Projekt dazu bei, wertvolle Ressourcen, wie z.B. Flussspat, einzusparen.

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