Rekord-Prämie für eine zündende Idee

Infraserv Höchst-Mitarbeiter erhält für einen Verbesserungsvorschlag 38.250 Euro Prämie

22.11.2013 - Deutschland

Energie geht nicht verloren, sie wird lediglich umgewandelt – soweit die Theorie. In der Praxis geht es darum, mit einer möglichst geringen Menge an Brennstoffen möglichst viel Energie zu erzeugen.

Infraserv Höchst, 2013

Michael Rembser an seinem Arbeitsplatz in der Leitwarte des Heizkraftwerkes im Industriepark Höchst.

Infraserv Höchst, die Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst, hat die Fahrweise des Kraftwerks geändert und kann dadurch die Betriebskosten senken – dank des Verbesserungsvorschlages eines Mitarbeiters, der dafür die höchste Einzelprämie seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 erhalten hat.

Kohlefeuerung mit Erdgas als sogenanntem Reduktionsgas

Im Kraftwerk des Industrieparks Höchst werden mittels der energieeffizienten Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Dampf gleichzeitig erzeugt. Um die dabei entstehenden Stickoxidemissionen auf die vorgeschriebenen Werte zu begrenzen, wird der Kohlefeuerung Erdgas zugegeben; es wirkt als Reduktionsgas und verringert die Stickoxide im Kraftwerkskessel. „Von der richtigen Dosierung und Einführung des Gases hängt es ab, wie viel Erdgas als Reduktionsgas eingesetzt werden muss. Das ist ein technisch anspruchsvolles Verfahren, vergleichbar mit der Kraftstoffeinspritzung in modernen Automotoren“, erläutert Kraftwerksleiter Matthias Schubert.

Kraftwerker Michael Rembser verbessert Fahrweise des Kraftwerks

Dieses fein justierte Verfahren hat ein Mitarbeiter des Kraftwerks weiter verbessert. Kraftwerker Michael Rembser fiel bei seiner Arbeit in der Leitwarte des Kraftwerks auf, dass die Reduktionsgasmenge an einem Dampfkessel höher war als nötig, um eine Stickoxid arme Verbrennung zu gewährleisten. Er schlug eine geänderte Fahrweise des Kraftwerkskessels vor, die seit Beginn des Jahres erfolgreich getestet worden ist. Dank des Vorschlags von Rembser verringern sich so die Betriebskosten des Kraftwerks.

„DeutscherIdeenPreis“ für das Ideen-Management

Michael Rembser hat seine Idee über das Ideen-Center von Infraserv Höchst eingereicht. Infraserv Höchst betreibt nicht nur Energieerzeugungsanlagen, sondern organisiert auch das Ideen-Management für den Industriepark.

Mitarbeitern aller beteiligten Industriepark-Unternehmen steht so ein verlässlicher und einfacher Weg zur Verfügung, ihre Ideen zu äußern.

Und im Sinne des „Mitarbeiters als Unternehmer“ werden Ideen, die sich wirtschaftlich rechnen, auch prämiert. „Die Aufwendungen der Unternehmen für das Ideen-Management sind gut investiert, denn aus jedem Euro erzeugen wir sechs Euro Nutzen für die Unternehmen“, so Rainer Henning, Leiter des Ideen-Centers von Infraserv Höchst. Das Ideen-Management im Industriepark Höchst ist ausgezeichnet: Basierend auf einem kennzahlenbasierten Ranking wurde das Ideen-Center des Industrieparks Höchst mit dem dritten Platz „DeutscherIdeenPreis“ in der Kategorie „Dienstleistung“ des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (DIB) ausgezeichnet. Diese Platzierung im bundesweiten Ranking erreichte das Ideen-Center in der Branche „Dienstleistung, Handel, Bildung“ in den Jahren 2011 und 2012.

Höchste Einzelprämie seit Unternehmensgründung

Michael Rembser ist ein umsichtiger Nutzer des Ideen-Managements: Er hat im Durchschnitt fünf Vorschläge pro Jahr eingereicht, von denen bisher jeder umgesetzt wurde. „Eine Realisierungsquote von einhundert Prozent ist sensationell“, sagt Ideen-Center-Leiter Rainer Henning. Auch Kraftwerksleiter Matthias Schubert ist erfreut über das Engagement seines Mitarbeiters: „Dass dieser Vorschlag von Ihnen stammt, ist für mich keine Überraschung. Bisher war jeder Ihrer Vorschläge gut durchdacht.“

Rembser hat für seine Idee mit einer Prämie von 38.250 Euro die höchste Einzelprämie erhalten, die Infraserv Höchst seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 vergeben hat.

In Summe sind manche Gruppenvorschläge, die Kollegen von einer Schicht gemeinsam eingereicht hatten, zwar höher prämiert worden, doch die Prämie für die einzelnen Gruppenmitglieder war geringer. Zudem wird die Idee von Rembser nach einem Jahr Laufzeit nochmal geprüft und der erbrachte Nutzen neu berechnet, so dass sich die Prämiensumme für den 27-Jährigen noch einmal erhöhen kann. Mit einem Teil der Prämie will er sich ein neues Mountainbike kaufen, mit dem er Ausflüge in die Hügel um das heimische Niederselters unternehmen will.

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