Kraftstoffe aus Restbiomasse: Pilotanlage am Karlsruher Institut für Technologie läuft
Die bioliq®-Pilotanlage am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) läuft erfolgreich über die gesamte Prozesskette. Alle Stufen des Verfahrens sind nun miteinander verbunden: Schnellpyrolyse, Hochdruck-Flugstromvergasung, Heißgasreinigung und Synthese. Durch bioliq® wird Restbiomasse in umweltfreundliche und motorenverträgliche synthetische Kraftstoffe umgewandelt. „Dies ist ein weiterer wichtiger Baustein für den Erfolg der Energiewende“, sagte der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka bei der feierlichen Inbetriebsetzung der Anlage. Das KIT hat das von Bund, Land und EU geförderte Pilotprojekt mit mehreren Industriepartnern verwirklicht; die Gesamtinvestition beträgt 64 Millionen Euro.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Peter Bleser, betonte bei der Veranstaltung: „Das bioliq®-Verfahren hat durch die Verknüpfung mit dezentralen Produktionsprozessen besonderes Potenzial, die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu stärken und sowohl Biokraftstoffe als auch chemische Grundprodukte für eine biobasierte Wirtschaft zu erzeugen.“
Die Pilotanlage produziert Benzin von hoher Qualität – umweltfreundlich und voll kompatibel zu herkömmlichem Benzin. Der Output beträgt rund eine Tonne Kraftstoff pro Tag. Grundsätzlich lassen sich nach dem bioliq®-Konzept auch Kraftstoffe für Dieselmotoren und Flugzeuge herstellen. Da der bioliq®-Prozess auf Stroh und andere biogene Reststoffe zurückgreift, die keine zusätzlichen Anbauflächen beanspruchen, konkurriert er nicht mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion.
„Biomasse hat als erneuerbare Energie eine essenzielle Bedeutung für die Energiewende“, sagte der KIT-Präsident Professor Holger Hanselka. „Mit bioliq® verfügen wir nun über ein nachhaltiges und industrietaugliches Verfahren zur effektiven Nutzung von Reststoffen aus der Land- und Forstwirtschaft. Die Pilotanlage am KIT produziert nicht nur hochwertige Kraftstoffe, sondern bietet auch eine hervorragende Forschungsplattform zur Entwicklung neuer Technologien und Produkte.“
Nach der Inbetriebsetzung der kompletten Prozesskette geht das Projekt nun in eine Optimierungsphase, um die Schritte des Verfahrens und die daraus erhaltenen Produkte weiter zu verbessern. Das in der Pilotanlage hergestellte Benzin ist für Testzwecke bestimmt. Ein weiteres Ziel ist, neue Kraftstoffe und Kraftstoff-Komponenten zu entwickeln, die dabei helfen, die Energieeffizienz und die Emissionen heutiger und neuer Verbrennungsmotoren zu verbessern.
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