Chinesischer Chemiekonzern kauft Kraussmaffei für 925 Mio. EUR

Standorte der KraussMaffei Gruppe bleiben erhalten

11.01.2016 - Deutschland

Der chinesische Chemiekonzern China National Chemical Corporation (ChemChina) übernimmt die KraussMaffei Gruppe von der kanadischen Onex Corporation (Onex). Der Firmenbarwert beträgt 925 Millionen Euro. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der üblichen Abschlussbedingungen und der Genehmigung der zuständigen Behörden. Das Unternehmen wird seinen Wachstumskurs vor dem Hintergrund möglicher Synergien durch diese Transaktion deutlich beschleunigen. ChemChina wird gemeinsam mit GUOXIN International Investment Corporation und AGIC Capital diese Transaktion durchführen.

KraussMaffei

Freuen sich über den Vertrag zum Eigentümerwechsel der KraussMaffei Gruppe (v.l.n.r.): Ting Cai, Chairman und CEO der China National Chemical Equipment Co. Ltd. (CNCE), Dr. Frank Stieler, CEO der KraussMaffei Gruppe, und Chen Junwei, CEO von ChemChi

ChemChina ist strategischer und langfristig orientierter Investor

„Mit ChemChina gewinnen wir einen strategischen und langfristig orientierten Investor, der sich seit vielen Jahren für unser Unternehmen interessiert“, sagt Frank Stieler, CEO der KraussMaffei Gruppe. Die KraussMaffei Gruppe wird in ihrer bestehenden Struktur fortgeführt.

„Wir verstärken unser Unternehmen mit einem der weltweit führenden Maschinenbauer, der über eine 178-Jährige Tradition verfügt. Dabei legen wir großen Wert darauf, dass die KraussMaffei Gruppe ihre Identität und Selbstständigkeit behält“, erklärte Jianxin Ren, Chairman von ChemChina. „Wir schätzen die große Management- und Technologiekompetenz des Unternehmens sehr und glauben, dass wir diese auch für einige unserer Tochterunternehmen in China einsetzen können. Somit werden wir das Geschäft im chemischen Anlagenbau von ChemChina besser positionieren. Das Geschäft  soll sich zu einem Vorzeigeunternehmen im Rahmen des Programms „Made in China 2025“ entwickeln. Mit diesem Programm wird die Basis zur Weiterentwicklung der chinesischen Industrie geschaffen. Das Wachstumspotenzial für die KraussMaffei Gruppe ist enorm – insbesondere durch einen verbesserten Marktzugang in China, den wir ermöglichen können. Wir erwarten, dass die Entwicklungen in der Automobilindustrie großes Potenzial bieten. Die fortschreitende Automatisierung in der Automobil-Produktion und der Trend zu Leichtbau-Materialien werden sich positiv auf das Premium-Segment im Bereich der Spritzgießtechnik auswirken. Zusammen sind ChemChina und die KraussMaffei Gruppe sehr gut aufgestellt, um künftig zu wachsen“, sagte er weiter.     

 Wachstumskurs wird deutlich beschleunigt

„Seit dem Einstieg von Onex Ende 2012 ist die KraussMaffei Gruppe stark gewachsen und hat sich auch 2015 sehr erfolgreich entwickelt. Wir erwarten, dass wir mit ChemChina unseren eingeschlagenen Wachstumskurs vor allem in China und Asien beschleunigen. Dadurch wird das Unternehmen auch in Deutschland und Europa nachhaltig gestärkt“, betont Stieler. Die KraussMaffei Gruppe kann im Zuge der Transaktion ihre Expansionsziele für China deutlich beschleunigen.

Standorte bleiben erhalten – 2016 Aufbau von Arbeitsplätzen in Deutschland geplant

„Ein beschleunigtes Wachstum wird nachhaltig positive Effekte für das Unternehmen weltweit haben. Wir haben ein starkes Fundament und werden auf unseren eigenen Stärken aufsetzen. Insgesamt werden wir weltweit Arbeitsplätze schaffen“, sagt Stieler. Die Marken KraussMaffei, KraussMaffei Berstorff und Netstal werden fortgeführt. Der Firmensitz der KraussMaffei Gruppe bleibt in München sowie die operative und unternehmerische Verantwortung in Europa. Dies gilt besonders auch für Produktion, Technologie, Patente sowie Forschung und Entwicklung. Die KraussMaffei Gruppe wird weiterhin als eine deutsche Gesellschaft mit mitbestimmtem Aufsichtsrat geführt. Alle bestehenden Tarif- und Standortzusagen gelten unverändert fort. Aktuell beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 4.500 Mitarbeiter, davon 2.800 in Deutschland. Das Unternehmen plant für 2016 einen Personalaufbau, insbesondere auch in Deutschland.

Betriebsrat und IG Metall begrüßen den Eigentümerwechsel

Auch die Arbeitnehmervertreter und die IG Metall begrüßen den angestrebten Eigentümerwechsel. „Wir sehen in der Transaktion eine große Chance für die KraussMaffei Gruppe und ihre Mitarbeiter. Wir sind zuversichtlich, dass durch weiteres Wachstum die bestehenden Arbeitsplätze in Deutschland und Europa gesichert und neue geschaffen werden“, sagt Peter Krahl, Vorsitzender des Betriebsrats der KraussMaffei Gruppe. Auch die IG Metall steht dem Eigentümerwechsel positiv gegenüber. „Dieser Wechsel kommt zum richtigen Zeitpunkt für das Unternehmen. ChemChina ist ein strategischer Eigentürmer, der auf die langfristige Perspektive dieses Unternehmens setzt“, sagt Horst Lischka, als Unternehmensbeauftragter der IG Metall zuständig für München und Mitglied des Präsidiums des Aufsichtsrats der KraussMaffei Gruppe.

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