Evonik kauft Porocel für 210 Mio. Dollar

Akquisition eröffnet Zugang zur Katalysatoren-Regenerierung und zu freien Produktionskapazitäten

27.08.2020 - Deutschland

Evonik kauft für 210 Millionen US-Dollar die Porocel Gruppe und beschleunigt damit das Wachstum im Geschäft mit Katalysatoren. Porocel mit Sitz in Houston, Texas (USA), verfügt über eine Technologie zur hocheffizienten Regenerierung von Entschwefelungskatalysatoren. Diese werden im wachsenden Markt für schwefelarme Kraftstoffe verstärkt nachgefragt. Im Vergleich zur Produktion eines neuen Katalysators reduzieren sich die CO2-Emissionen bei der Regenerierung der Entschwefelungskatalysatoren um mehr als 50 Prozent. Zudem verfügt Porocel über freie Produktionskapazitäten, wodurch sich Evonik die Chance erschließt, das bestehende Geschäft mit Festbettkatalysatoren schneller auszubauen.

Evonik

„Diese Akquisition ist der nächste konsequente Schritt in der strategischen Weiterentwicklung unseres Portfolios. Unser Fokus liegt auf der stabilen und margenstarken Spezialchemie“, sagt Christian Kullmann, Vorsitzender des Vorstands. „Wir bauen den Anteil unserer Spezialitätengeschäfte gezielt aus – und das zu einer attraktiven Bewertung.“

Der Kaufpreis (Enterprise Value) liegt bei dem 9,1-fachen des bereinigten EBITDA des Jahres 2019 – dies entspricht einer attraktiven Bewertung für ein qualitativ hochwertiges Katalysatorgeschäft. Die Transaktion soll zum Ende des Jahres 2020 abgeschlossen werden und steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden.

Im Geschäftsjahr 2019 erzielte Porocel einen Umsatz von rund 100 Millionen Dollar sowie ein EBITDA von rund 23 Millionen Dollar. Die EBITDA-Marge liegt mit rund 23 Prozent über dem Margenziel von Evonik von 18 bis 20 Prozent. Porocel hat das EBITDA in den vergangenen drei Jahren signifikant gesteigert, insbesondere durch eine Intensivierung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und die Vermarktung neuer Produkte. Das Unternehmen mit weltweit mehr als 300 Mitarbeitern besitzt Produktionsanlagen in den USA, in Kanada, Luxemburg und Singapur.

Die globale Struktur von Porocel stärkt künftig die weltweite Präsenz der Katalysatoraktivitäten von Evonik. Die gute Ergänzung des Produktportfolios und insbesondere die Nutzung der freien Produktionskapazitäten von Porocel eröffnen Evonik ein erhebliches Wachstumspotenzial. Damit wird Evonik den Umsatz des erweiterten Katalysatorgeschäfts auf deutlich über 500 Millionen Euro im Jahr 2025 ausbauen können – und das ohne größere Investitionen in neue Kapazitäten.

Katalysatoren spielen für die Herstellung einer Vielzahl von chemischen Produkten sowie umweltfreundlicher Kraftstoffe eine entscheidende Rolle. Der Markt zeichnet sich aus durch ein breites Anwendungsspektrum und ein robustes, wenig zyklisches Wachstum von rund 4 Prozent.

Technologie von Porocel treibt Nachhaltigkeit

„Nachhaltigkeit und insbesondere Circular Economy spielen für uns eine entscheidende Rolle bei Akquisitionen und der Ausrichtung unseres Portfolios“, sagt Claus Rettig, Leiter der Division Smart Materials. „Mit der Übernahme von Porocel bedienen wir den immer stärkeren Trend zu schwefelfreien Kraftstoffen sowie zur CO2-Einsparung und Ressourcenschonung. Die Technologie von Porocel zur Regenerierung von Katalysatoren bietet Kunden bei einem vergleichbaren Wirkungsgrad erhebliche CO2-Einsparungen sowie einen klaren Kostenvorteil gegenüber dem Einsatz von Frischkatalysatoren.“

Die Akquisition bietet Evonik Marktzugang zu Großkunden der Raffinerie und Petrochemie. Kernkompetenzen von Porocel liegen in effizienten Aufreinigungstechnologien in den Bereichen Adsorbentien, Schwefelrückgewinnungskatalysatoren und insbesondere Services zur Wiederaufbereitung von gebrauchten Entschwefelungskatalysatoren.

„Unsere Innovationsstärke und unser starkes Team bei Porocel passen hervorragend zur Kultur von Evonik. Wir freuen uns, das Wachstum der kombinierten Aktivitäten weiter voranzutreiben“, sagt Terence McHugh, President und Chief Operating Officer von Porocel.

Die Finanzierung der Transaktion erfolgt aus der starken Liquiditätsposition von Evonik.

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